Bewertung:

John Norris' Biografie über Mary McGrory bietet einen fesselnden und gut recherchierten Einblick in das Leben einer einflussreichen Journalistin, die in der überwiegend von Männern besetzten politischen Berichterstattung Grenzen durchbrach. Das Buch ist voller Anekdoten, historischer Zusammenhänge und persönlicher Einblicke, was es zu einer fesselnden Lektüre für alle macht, die sich für Journalismus und Politik interessieren.
Vorteile:Der Schreibstil ist fesselnd und temporeich, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Leserinnen und Leser schätzen die detaillierte Erforschung von McGrorys Leben und ihren Beziehungen sowie die humorvollen und aufschlussreichen Geschichten über politische Persönlichkeiten. Die Biografie enthält zahlreiche Zitate aus McGrorys Kolumnen, die ihr Schreibtalent und ihre Bedeutung unterstreichen. Sie bietet auch eine historische Perspektive auf wichtige politische Ereignisse von den 1950er bis zu den frühen 2000er Jahren.
Nachteile:Einige Leser weisen darauf hin, dass die Autorin gelegentlich über McGrorys persönliche Beweggründe und Entscheidungen spekuliert, ohne dies ausreichend zu belegen. Es wird erwähnt, dass es ihr an kritischer Prüfung ihrer Beziehungen zu politischen Persönlichkeiten mangelt, was auf eine mögliche Voreingenommenheit in ihrer Berichterstattung schließen lässt. Außerdem wurden einige kleinere sachliche Fehler in Bezug auf ihren Hintergrund festgestellt.
(basierend auf 43 Leserbewertungen)
Mary McGrory: The Trailblazing Columnist Who Stood Washington on Its Head
Eine äußerst unterhaltsame Biografie der bahnbrechenden Washingtoner Kolumnistin und der ersten Frau, die den Pulitzer-Preis für Kommentare gewann
Bevor es Maureen Dowd, Gail Collins oder Molly Ivins gab, gab es Mary McGrory. Sie war eine bahnbrechende Kolumnistin, die landesweite Verbreitung fand und fünf Jahrzehnte lang von der vordersten Front der amerikanischen Politik berichtete. Von ihrem ersten Auftrag als Berichterstatterin über die Army-McCarthy-Anhörungen bis hin zu ihrer mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Berichterstattung über Watergate und ihren kontroversen Beobachtungen über Präsident Bush nach dem 11. September machte McGrory die Akteure auf der großen nationalen Bühne menschlich und etablierte sich gleichzeitig als einflussreiche Stimme. Hinter den Kulissen flirtete, trank, kokettierte und schäkerte sie mit den wichtigsten Persönlichkeiten des amerikanischen Lebens und brach dabei alle Regeln des Journalismus-Lehrbuchs. Ihre Schreibe wurde von so bekannten Persönlichkeiten wie Lyndon Johnson (der auch versuchte, sie zu verführen) und ihrem Freund Bobby Kennedy bewundert und gefürchtet, der bemerkte: "Mary ist so sanft - bis sie sich hinter eine Schreibmaschine setzt." Ihre Soireen, an denen Richter des Obersten Gerichtshofs, Senatoren, Praktikanten und Kopierjungen gleichermaßen teilnahmen, waren legendär. Als sie 1990 über die erste Scheidung von Donald Trump schrieb, sagte sie: "Wenn man die Trumps sieht, hält sich Washington für gesund."
Als glühendes Zentrum des Beltway in einer Zeit, in der die Nachrichtenredaktionen von Männern dominiert wurden, ist McGrory ein äußerst fesselndes Thema. Gespickt mit saftigem Klatsch und McGrorys eigenem bissigen Witz liest sich John Norris' farbenfrohe Biografie wie ein Insiderblick auf die amerikanische Geschichte von heute - und auf eine ihrer beständigsten Figuren.