Bewertung:

Lydia Millets „Mein glückliches Leben“ ist eine ergreifende Erzählung über das Leben einer psychisch kranken Frau, die mit einer Reihe von Misshandlungen und Nöten konfrontiert ist. Die Geschichte zeigt ihre ungewöhnliche Perspektive, trotz ihrer traumatischen Erfahrungen Schönheit und Freude im Leben zu finden. Der Schreibstil ist lyrisch und gefühlvoll und lässt den Leser oft tief berühren. Manche finden jedoch den Erzählstil zu anschaulich und die Stimme der Protagonistin nicht mit ihrem Hintergrund vereinbar.
Vorteile:Emotional beeindruckende und herzzerreißende Erzählung.
Nachteile:Schöne, lyrische Prosa, die den Leser in ihren Bann zieht.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
My Happy Life
Zu Beginn von Mein glückliches Leben ist die namenlose Erzählerin in einem verschlossenen Zimmer einer verlassenen Nervenheilanstalt ausgesetzt. Den netten Mann, der ihr das Essen bringt, hat sie seit Tagen nicht mehr gesehen; also hat sie die Seife und die Zahnpasta gegessen und sogar versucht, den Putz an ihren Wänden zu essen - ein diätetisches Abenteuer, das nicht allzu gut endete.
Die Geschichte dieser Frau, die sich über Jahrzehnte erstreckt und Kontinente umspannt, ist tragisch, und doch ist sie seltsamerweise friedlich, ja sogar glücklich. Trotz lebenslanger Vernachlässigung, körperlicher Misshandlung und Verlusten ist sie nicht in der Lage, eine Kränkung oder Verletzung wahrzunehmen.
Sie hat unendliches Vertrauen in das Wohlwollen der anderen, liebt sogar ihre Feinde und findet Gnade und Gemeinschaft an Orten, an die sich die meisten Menschen nicht wagen würden. Von Kritikern und Lesern gleichermaßen gelobt, überrascht und begeistert Mein glückliches Leben immer wieder mit seiner originellen Vision einer einzigartigen Frau, deren reiches Innenleben sie vor den Schrecken der äußeren Realität schützt.