Bewertung:

Das Buch hat gemischte Kritiken erhalten. Einige Leser halten es für eine wichtige und interessante Lektüre, während andere es wegen sachlicher Ungenauigkeiten und Komplexität kritisieren.
Vorteile:Viele Leser schätzen die intellektuelle Tiefe und den innovativen Ansatz der digitalen Geisteswissenschaften und beschreiben es als eine großartige Lektüre, die neue Perspektiven bietet.
Nachteile:Umgekehrt weisen mehrere Rezensionen auf erhebliche sachliche Ungenauigkeiten bei den technischen Aspekten hin, die das Buch unglaubwürdig erscheinen lassen, während andere den Inhalt zu kompliziert und wenig fesselnd finden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
My Mother Was a Computer: Digital Subjects and Literary Texts
N. Katherine Hayles zufolge leben wir in einer Welt, in der ständig neue Sprachen entstehen, sich vermehren und wieder veralten. Diese Sprachen haben wir selbst geschaffen: die Programmiersprachen, die im Code für die intelligenten Maschinen, die wir Computer nennen, geschrieben sind. Hayles' jüngste Untersuchung bietet einen aufregenden neuen Weg, die Beziehungen zwischen Code und Sprache zu verstehen, und untersucht, wie ihre Interaktionen kreative, technologische und künstlerische Praktiken beeinflusst haben.
My Mother Was a Computer untersucht, wie der Einfluss des Codes auf das alltägliche Leben mit dem von Sprache und Schrift vergleichbar geworden ist: Sprache und Code sind immer stärker miteinander verwoben, die Grenzen zwischen Mensch und Maschine, zwischen analog und digital und zwischen alten und neuen Technologien sind fließend geworden. My Mother Was a Computer gibt uns die notwendigen Werkzeuge an die Hand, um diese komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Hayles argumentiert, dass wir in einem Zeitalter der Vermittlung leben, das unsere Vorstellungen von Sprache, Subjektivität, literarischen Objekten und Textualität in Frage stellt. Dieser Prozess der Vermittlung findet dort statt, wo digitale Medien mit kulturellen Praktiken interagieren, die mit älteren Medien assoziiert werden, und Hayles schildert solche Interaktionen sehr anschaulich: wie sich Code von Sprache unterscheidet; wie sich elektronischer Text von gedrucktem unterscheidet; die Auswirkungen digitaler Medien auf die Idee des Selbst; die Auswirkungen der Digitalität auf gedruckte Bücher; unsere Vorstellungen von Computern als Lebewesen; die Möglichkeit, dass das menschliche Bewusstsein selbst computergestützt sein könnte; und die subjektive Kosmologie, in der Menschen das Universum durch die Linse ihres eigenen digitalen Zeitalters sehen.
Wir sind in mehr als einer Hinsicht die Kinder von Computern, und keine Kritikerin hat sich mehr als N. Katherine Hayles darum bemüht, zu erklären, wie diese Technologien uns und unsere Kultur prägen. My Mother Was a Computer wird als ihr bisher bestes Werk gewertet werden, das mitreißend und provokativ ist.