Bewertung:

Das Buch „Unthought“ von N. Katherine Hayles wird für seine Erforschung der unbewussten Wahrnehmung und ihrer Auswirkungen auf verschiedene Bereiche wie Literatur, Neurowissenschaften und Ethik hoch gelobt. Rezensenten schätzen Hayles' Schreibstil, ihre Fähigkeit, verschiedene Bereiche miteinander zu verbinden, und die Tiefe ihrer Untersuchung. Einige finden jedoch ihre Prosa dicht und anspruchsvoll, was es für Leser, die mit dem wissenschaftlichen Hintergrund nicht vertraut sind, schwierig machen könnte.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil, gelobt für seine Reichhaltigkeit und Wortökonomie.
⬤ Gründliche Untersuchung der unbewussten Wahrnehmung und ihrer Auswirkungen.
⬤ Gut recherchiert mit Verbindungen zwischen Literatur, Wissenschaft und Philosophie.
⬤ Aufschlussreiche Diskussionen über das Zusammenspiel von Technologie und Kognition.
⬤ Inklusive Perspektive auf die Darstellung der Geschlechter in der Wissenschaft.
⬤ Dichte und anspruchsvolle Prosa, die für Gelegenheitsleser schwierig sein kann.
⬤ Konzepte können für Personen ohne wissenschaftlichen Hintergrund zu komplex sein.
⬤ Einige Leser haben das Gefühl, dass das Buch ihre Erwartungen nicht ganz erfüllt hat.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Unthought: The Power of the Cognitive Nonconscious
N. Katherine Hayles ist dafür bekannt, dass sie an der Schnittstelle zwischen Natur- und Geisteswissenschaften neue Wege beschreitet. In Unthought schlägt sie erneut eine Brücke zwischen den Disziplinen, indem sie aufzeigt, wie wir denken, ohne zu denken - wie wir kognitive Prozesse nutzen, die dem Bewusstsein unzugänglich sind, aber dennoch notwendig, damit es funktioniert.
Mit neuen Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften, der Kognitionswissenschaft, der kognitiven Biologie und der Literatur erweitert Hayles unser Verständnis von Kognition und zeigt, dass sie mehr umfasst als nur das Bewusstsein. Kognition, wie Hayles sie definiert, ist nicht nur auf unbewusste Prozesse beim Menschen anwendbar, sondern auf alle Formen des Lebens, einschließlich einzelliger Organismen und Pflanzen. Verblüffenderweise zeigt sie auch, dass Kognition in den hochentwickelten Informationsverarbeitungsfähigkeiten technischer Systeme funktioniert: Wenn Menschen und kognitive technische Systeme interagieren, bilden sie „kognitive Assemblagen“ - wie sie beispielsweise in der städtischen Verkehrssteuerung, bei Drohnen und den Handelsalgorithmen des Finanzkapitals zu finden sind - und diese Assemblagen verändern das Leben auf der Erde. Das Ergebnis ist das, was Hayles eine „planetarische kognitive Ökologie“ nennt, die sowohl menschliche als auch technische Akteure einschließt und sowohl Geistes- als auch Sozialwissenschaftler vor dringende Fragen stellt.
In einer Zeit, in der wissenschaftliche und technologische Fortschritte weitreichende Aspekte der Erkenntnis ins Licht der Öffentlichkeit rücken, reflektiert Unthought tiefgreifend über unsere heutige Situation und bewegt uns zu einer nachhaltigeren und blühenden Umwelt für alle Wesen.