Bewertung:

Das Buch versammelt die persönlichen und philosophischen Notizen von Michael Oakeshott, der in Aphorismen und kurzen Reflexionen, die er in 60 Jahren gesammelt hat, über Politik, Leben und Liebe reflektiert. Es untersucht die Skepsis gegenüber der Demokratie, der conditio humana und der Natur der Liebe und lädt den Leser ein, die Grenzen und die Komplexität dieser Themen zu bedenken.
Vorteile:Das Buch regt zum Nachdenken an und bietet tiefe Einblicke in Politik, Existenzialismus und Liebe. Es bietet eine einzigartige Perspektive auf das Wesen der Demokratie und die menschliche Erfahrung. Der Stil ermöglicht eine flexible Lektüre, und viele Leser werden sich dabei ertappen, wie sie wichtige Passagen hervorheben.
Nachteile:Der Inhalt kann als chaotisch oder ohne kohärente Struktur empfunden werden, was für manche Leser frustrierend sein könnte. Der philosophische Charakter des Buches mag nicht jeden ansprechen, insbesondere nicht diejenigen, die eine eher konventionelle Erzählung suchen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Michael Oakeshott: Notebooks, 1922-86
Von den 1920er bis in die 1980er Jahre füllte Oakeshott Dutzende von Notizbüchern mit seinen privaten, persönlichen und intellektuellen Überlegungen. Ihr Inhalt reicht von Aphorismen bis hin zu Miniatur-Essays und bildet eine einzigartige Aufzeichnung seines intellektuellen Werdegangs über seine gesamte Karriere hinweg. Dieser Band macht sie zum ersten Mal in gedruckter Form zugänglich und versammelt eine Vielzahl seiner bisher unzugänglichen Beobachtungen zu Politik, Philosophie, Kunst, Bildung und vielem mehr. Insbesondere die Religion ist für ihn ein ständiges Anliegen, das aus seinen veröffentlichten Werken nicht ersichtlich ist.
Die Notizbücher bieten auch eine einzigartige Quelle für Einblicke in Oakeshotts Überlegungen zum Leben, dank der bisher unvermuteten Existenz einer Reihe von "Belle Dame"-Notizbüchern, die in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren geschrieben wurden, aber erst zwei Jahrzehnte nach seinem Tod ans Licht kamen. In der gleichen Zeit, in der er die Konzepte entwickelte, aus denen sich "Experience and its Modes" zusammensetzen sollte, reflektierte Oakeshott in seinem Privatleben ausführlich über Liebe und Tod - Themen, die seine anhaltende romantische Neigung unterstreichen.
Der Band wird von einer originellen redaktionellen Einführung begleitet und ermöglicht es den Lesern, sich selbst ein Bild davon zu machen, welche Werke Oakeshott bei der Zusammenstellung jedes seiner Notizbücher verwendet hat, wodurch seine intellektuellen Einflüsse sehr viel deutlicher werden, als dies bisher der Fall war. Für alle, die sich für Oakeshotts Ideen interessieren, ist dieser Band eine unverzichtbare Ergänzung der Bibliothek seiner Werke.