
Military Politics, Islam and the State in Indonesia: From Turbulent Transition to Democratic Consolidation
Auf der Grundlage von zehn Jahren Forschungsarbeit in Indonesien bietet dieses Buch eine ausführliche Darstellung des Kampfes des Militärs um die Anpassung an das neue demokratische System nach dem Sturz des autoritären Regimes von Suharto im Jahr 1998.
Im Gegensatz zu anderen Studien über die indonesischen Streitkräfte, die sich ausschließlich auf interne militärische Entwicklungen konzentrieren, betont Mietzners Studie die Bedeutung von Konflikten unter der Zivilbevölkerung, die das Ausmaß der militärischen Beteiligung an politischen Angelegenheiten bestimmen. Mietzner analysiert die Auseinandersetzungen zwischen den wichtigsten muslimischen Gruppen Indonesiens und argumentiert, dass deren intensive Rivalität zwischen 1998 und 2004 es dem Militär ermöglichte, sein Engagement in der Politik auszuweiten und seine institutionellen Interessen zu schützen.
Die Stabilisierung des zivilen Gemeinwesens nach 2004 hat dagegen zu einer zunehmenden Marginalisierung der Streitkräfte aus dem Machtzentrum geführt. Das Buch zeigt, dass die künftige Rolle der Streitkräfte in der Politik weitgehend von der Fähigkeit der zivilen Führung abhängt, funktionierende demokratische Institutionen und Verfahren aufrechtzuerhalten, und zieht aus diesen Ereignissen Schlussfolgerungen für Indonesiens laufenden Prozess der demokratischen Konsolidierung.