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Montaigne: Life Without Law
In Montaigne: Life without Law, das ursprünglich 2014 auf Französisch erschienen ist und nun zum ersten Mal von Paul Seaton ins Englische übersetzt wurde, bietet Pierre Manent eine sorgfältige Lektüre von Montaignes dreibändigem Werk Essays. Obwohl sich Montaignes Schriften einer einfachen Analyse entziehen, findet Manent in ihnen eine subtile Einheit und zeigt die philosophische Tiefe von Montaignes Überlegungen und den unverwechselbaren, sogar radikalen Charakter seiner zentralen Ideen.
Um Montaignes einzigartigen Beitrag zur modernen Philosophie aufzuzeigen, vergleicht Manent sein Werk mit dem anderer moderner Denker, darunter Machiavelli, Hobbes, Pascal und Rousseau. Wie sieht das menschliche Leben ohne die imposante Präsenz des Staates aus? fragt Manent. Mit dieser Frage zu Montaignes Essays wirft Manent eine Frage auf, die für unsere heutige Situation von großer Bedeutung ist.
Er argumentiert, dass Montaignes philosophische Überlegungen sich auf das konzentrierten, was er berühmterweise la condition humaine, die menschliche Bedingung, nannte. Manent zeichnet Montaignes Entwicklung dieses grundlegenden Konzepts nach und konzentriert sich dabei besonders auf seine Umarbeitung heidnischer und christlicher Auffassungen von Tugend und Vergnügen, Disputation und Tod.
Montaignes Essays bringen Form und Inhalt zusammen und stellen eine neue Form des Denkens und Lebens dar, ein neues Modell eines nachdenklichen Lebens von einem der unbesungenen Begründer der Modernität. Überall schlägt Manent Alternativen und Kritiken vor, teils im Kontrast zu anderen Denkern, teils in seinem eigenen Namen.
Das ist philosophisches Engagement auf sehr hohem Niveau. Indem sie die Einheit von Montaignes Werk aufzeigt, wird Manents Studie besonders Studenten und Wissenschaftler der politischen Theorie, der Geschichte der modernen Philosophie, der modernen Literatur und der Ursprünge der Moderne ansprechen.