
Narratives of Debt
Da das Problem der Verschuldung angesichts der zentralen Rolle, die sie im neoliberalen Kapitalismus spielt, immer dringlicher wird, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Verschuldung mit zahlreichen Ansätzen analysiert: historische Analyse, juristische Argumente, psychoanalytische Lesarten, Forderungen nach Wiedergutmachung in postkolonialen Debatten und mehr. Die Autoren dieser Sonderausgabe von difference s argumentieren, dass diese verschiedenen Ansätze eine grundlegende Verbindung zwischen Verschuldung und Erzählung voraussetzen.
Sie sehen Schulden als ein Versprechen, das sich auf die Zukunft bezieht - eine aufgeschobene Rückzahlung, die vorgibt, ein vergangenes Defizit auszugleichen -, was eine Erzählung in einer Weise impliziert, wie es bei anderen Formen des Austauschs nicht der Fall ist. Die Autoren nähern sich dieser Verflechtung von Schulden und Erzählung aus der Perspektive der kontinentalen Philosophie, des Völkerrechts, der Geschichte der Sklaverei, der vergleichenden Literaturwissenschaft, der feministischen Kritik und mehr.
Mitwirkende. Arjun Appadurai, Anthony Bogues, Emmanuel Bouju, Silvia Federici, Mikkel Krause Frantzen, Raphaelle Guid e, Odette Lienau, Catherine Malabou, Vincent Message, Laura Odello, Peter Szendy, Frederik Tygstrup.