Bewertung:

Arthur Dantos Buch über Nietzsche hat gemischte Kritiken erhalten. Einige loben seine Tiefe und philosophischen Einsichten, während andere seine Lesbarkeit und vermeintliche Arroganz kritisieren.
Vorteile:Das Buch wird für seinen bahnbrechenden Beitrag zur Nietzsche-Forschung gewürdigt, da es eine kritische und metaphysische Interpretation von Nietzsches Philosophie bietet, insbesondere im Hinblick auf die Themen des Nihilismus. Rezensenten heben Dantos Klarheit bei der Darstellung von Nietzsches komplexen Ideen und seine effektive Integration verschiedener Gedankenstränge in Nietzsches Werken hervor.
Nachteile:In vielen Rezensionen wird die anspruchsvolle Prosa des Buches hervorgehoben, die die Lektüre und das Verständnis erschwert, einige bezeichnen es sogar als unlesbar. Kritiker argumentieren, dass Dantos Ansatz als prätentiös und übermäßig akademisch daherkommt, was der allgemeinen Zugänglichkeit des Inhalts abträglich ist. Einige sind der Meinung, dass dem Buch der einnehmende Stil fehlt, den man in den Werken anderer Nietzsche-Forscher findet.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Nietzsche as Philosopher
Nur wenige Philosophen werden so häufig gelesen und so häufig missverstanden wie Friedrich Nietzsche. Als Dantos klassische Studie 1965 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, hielten viele Nietzsche für einen brillanten, aber etwas sprunghaften Denker. Danto vertrat jedoch ein radikal anderes Bild und argumentierte, dass Nietzsche eine systematische und kohärente Philosophie anbot, die viele der Fragen vorwegnahm, die die zeitgenössische Philosophie bestimmen. Dantos klare und aufschlussreiche Kommentare trugen dazu bei, Nietzsche als Philosophen zu kanonisieren und beleuchten weiterhin die Feinheiten in Nietzsches Werk sowie seine immensen Beiträge zur Wissenschafts-, Sprach- und Logikphilosophie.
Diese neue Ausgabe, die fünf zusätzliche Essays enthält, erweitert nicht nur unser Verständnis von Nietzsches Philosophie, sondern geht auch auf die Missverständnisse ein, die seinen intellektuellen Ruf weiterhin trüben. Auch heute noch wird Nietzsche als Vorläufer des Feminismus und der Dekonstruktion gesehen, als prophetischer Schriftsteller und Sprecher verärgerter Jugendlicher. Wie Danto in seinem Vorwort darlegt, haben Nietzsches Schriften angeblich die jüngsten Gewalttaten und Schießereien an Schulen inspiriert. Danto tritt diesen Fehlinterpretationen entgegen, indem er eine antinietzsche Philosophie aus Nietzsches eigener Philosophie heraus entwickelt, "in der Hoffnung, den tollwütigen Nietzsche zu entwaffnen und die lebhaften Schreckensbilder zu neutralisieren, die Soziopathen seit über einem Jahrhundert inspirieren".
Die Aufsätze befassen sich auch mit bestimmten Werken Nietzsches, darunter Menschliches, Allzumenschliches und Die Genealogie der Sitten, sowie mit der künstlerischen Metaphysik und dem semantischen Nihilismus des Philosophen.