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Optical Media: Berlin Lectures 1999
Dieses wichtige neue Buch bietet eine prägnante Geschichte der optischen Medien von der linearen Perspektive der Renaissance bis zur Computergrafik des späten zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts. Kittler beginnt mit einem Blick auf die europäische Malerei seit der Renaissance, um die Prinzipien zu erkennen, nach denen die moderne optische Wahrnehmung organisiert wurde. Er erörtert auch die Entwicklung verschiedener mechanischer Geräte, wie der Camera obscura und der Laterna magica, die eng mit dem Buchdruck verbunden waren und im Medienkrieg zwischen Reformation und Gegenreformation eine zentrale Rolle spielten.
Nach der Untersuchung dieser Geschichte befasst sich Kittler mit der Art und Weise, in der Bilder erstmals gespeichert und durch die Entwicklung von Fotografie und Film in Bewegung gesetzt wurden. Er erörtert das Konkurrenzverhältnis zwischen Fotografie und Malerei sowie zwischen Film und Theater, da sich Innovationen wie das barocke Proszenium oder die Bilderrahmenbühne aus Elementen entwickelten, die später das Kino ausmachen sollten. Die zentrale Frage ist jedoch, wie sich der Film auf das alte Monopol der Schrift auswirkte, da er nicht nur neue Formen der Konkurrenz für Romanautoren hervorrief, sondern auch den Status des Buches grundlegend veränderte. Im letzten Abschnitt untersucht Kittler die Entwicklung der elektrischen Telekommunikation und der elektronischen Bildverarbeitung vom Fernsehen bis zur Computersimulation.
Kurzum, dieses Buch bietet eine umfassende Einführung in die Geschichte der Bildproduktion, die für jeden unverzichtbar ist, der die audiovisuellen Bedingungen der zeitgenössischen Kultur verstehen will.