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Orphan Train von Christina Baker Kline ist ein historischer Roman, in dem die Geschichten zweier Frauen aus verschiedenen Generationen miteinander verwoben sind: Vivian, eine 91-jährige Überlebende des Waisenzugs, und Molly, ein problembelasteter Teenager in einem modernen Pflegefamiliensystem. Die Erzählung befasst sich mit Themen wie Entbehrungen, Widerstandsfähigkeit und der Bedeutung menschlicher Beziehungen.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und präsentiert ein wenig bekanntes Stück amerikanischer Geschichte mit viel Einfühlungsvermögen. Die doppelte Erzählstruktur hebt die parallelen Erfahrungen der beiden Hauptfiguren effektiv hervor und bietet ergreifende Einblicke in ihre Kämpfe. Die Charaktere werden als glaubwürdig und emotional ansprechend beschrieben, und der Schreibstil ist klar und schön, mit einer Mischung aus historischer und emotionaler Tiefe.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser sind der Meinung, dass die moderne Geschichte nicht so tiefgründig ist wie Vivians historische Erzählung und dass Mollys Charakter nicht so vollständig entwickelt ist. Es gibt auch Kritik an bestimmten Handlungselementen, die aufgesetzt wirken, sowie an der gelegentlichen Trennung zwischen den beiden Zeitebenen. Darüber hinaus können Teile der Geschichte starke emotionale Reaktionen hervorrufen, die nicht bei allen Lesern gut ankommen dürften.
(basierend auf 21048 Leserbewertungen)
Von Christina Baker Kline kommt ein Roman über zwei Frauen: die eine steht kurz davor, aus dem Pflegefamiliensystem auszuscheiden, die andere ist 90 Jahre alt und trägt sowohl ein großes Geheimnis als auch die Geschichte eines Lebens mit sich, das von einem Teil der amerikanischen Geschichte geprägt wurde, der fast völlig in Vergessenheit geraten ist: die Orphan Trains.
Molly Ayer hat eine letzte Chance, und sie weiß es. Molly steht kurz davor, aus ihrer Pflegefamilie herausgeworfen zu werden - nur wenige Monate bevor sie 18 Jahre alt wird und aus dem System ausscheidet - und sollte dankbar sein, dass ihr Freund ein gemeinnütziges Projekt für sie gefunden hat: einer alten Dame beim Ausmisten ihres Hauses zu helfen. Molly kann nicht umhin zu glauben, dass die 50 Stunden langweilig sein werden, aber zumindest wird sie dadurch nicht in den Jugendknast kommen, und das ist im Moment alles, was sie interessiert.
Die einundneunzigjährige Vivian Daly führt seit Jahrzehnten ein ruhiges Leben an der Küste von Maine. Doch auf ihrem Dachboden, versteckt in Kisten, befinden sich Schlüssel zu einer turbulenten Vergangenheit. Während sie und Vivian ihre Besitztümer und Erinnerungen auspacken, entdeckt Molly, dass Vivians Geschichte ein Stück der turbulenten Geschichte Amerikas ist, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist: die Geschichte eines jungen irischen Einwanderers, der in New York City zur Waise wurde und mit Hunderten anderer Waisenkinder in einen Zug in den Mittleren Westen gesetzt wurde, dessen Schicksal von Glück und Zufall bestimmt wurde. Als Molly tiefer gräbt, findet sie überraschende Parallelen zwischen ihrer eigenen Erfahrung als Penobscot-Indianerin und Vivians Geschichte - und Molly erkennt, dass sie die Macht hat, Vivian zu helfen, Antworten auf Geheimnisse zu finden, die sie ihr ganzes Leben lang verfolgt haben.
Der detailreiche und epische Roman Orphan Train handelt von Umbruch und Widerstandskraft, von zweiten Chancen, unerwarteten Freundschaften und den Geheimnissen, die wir mit uns herumtragen und die uns davon abhalten, herauszufinden, wer wir sind.