Bewertung:

Das Buch „Passages“ von Ann Quin ist eine stark fragmentierte Erzählung, die sich mit Themen wie Wahnsinn, Verzweiflung und existenziellen Krisen auseinandersetzt. Während der Text für seine Experimentierfreudigkeit und die lebendige Darstellung von Emotionen gelobt wird, empfinden viele Leser ihn als schwer nachvollziehbar und unangenehm. Der Roman kommt bei denjenigen gut an, die eine nicht-lineare Erzählweise und künstlerische Herausforderungen zu schätzen wissen, kann aber andere, die traditionelle Erzählungen suchen, abschrecken.
Vorteile:⬤ Einzigartiger und experimenteller Schreibstil
⬤ Tiefgründige emotionale und psychologische Erkundung
⬤ Fesselnde und verführerische Prosa für Fans der Avantgarde-Literatur
⬤ Nachdrucke in guter Qualität erhältlich
⬤ Thematischer Reichtum, der die Suche nach Identität und Verbindung beinhaltet.
⬤ Schwierigkeiten, der fragmentierten Erzählung zu folgen
⬤ Themen wie Wahnsinn und Verzweiflung können beunruhigend sein
⬤ Mangel an klarer Charakter- und Handlungsentwicklung
⬤ Könnte für diejenigen nicht attraktiv sein, die mit experimenteller Fiktion nicht vertraut sind oder sie nicht mögen
⬤ Ein Gefühl der Verwirrung und des Widerwillens beim Lesen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Passages
Ann Quins neu aufgelegter Roman ist ein Buch der Stimmen, der Landschaften und der Jahreszeiten und spiegelt die Vielfalt der Bedeutungen des Wortes "Passage" wider - der Musik, der Zeit und des Lebens selbst. Eine Frau macht sich in Begleitung ihres Liebhabers auf die Suche nach ihrem verschollenen Bruder, der vielleicht ein Revolutionär war, gefoltert, eingesperrt oder getötet wurde. Während sie durch eine mediterrane Landschaft ziehen, leben sie ihre verstrickten Existenzen aus, zögernd, aufzugeben, in Angst vor dem Ausgang.
Die Schizophrenie der Figuren spiegelt sich in der Aufteilung des Romans in abwechselnde Passagen wider, die zwischen der Perspektive der Schwester und der ihres Liebhabers wechseln. Die Passagen des Liebhabers sind ebenfalls bruchstückhaft und haben die Form eines Tagebuchs mit Notizen neben den Einträgen. Ein kompliziertes System von Wiederholungen und Beziehungen baut sich in den Passagen auf. Alle Jahreszeiten zogen vorbei, bevor sich das Muster bildete, gesammelt in Teilen.
Erotisch und spannend - in Quins fesselndem dritten Roman ließ die Autorin ihrem Schreiben noch mehr freien Lauf als zuvor und schuf ein Werk, das seiner Zeit voraus ist: ihr bisher poetischster, eindrucksvollster und geheimnisvollster Roman.