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(Die Konturen des sich entwickelnden Dialogs zwischen Picasso und dem Meister der phantasmagorischen Figuration nachzeichnen)
In seiner Jugend besuchte Pablo Picasso (1881-1973) häufig das Prado-Museum und lehnte eine formale Ausbildung ab, um die Werke der alten Meister selbst zu studieren. Besonders El Greco (1541-1614) zog seine Aufmerksamkeit auf sich, und seine Bewunderung wurde bald zur Inspiration. Die charakteristischen Merkmale des Stils von El Greco wurden von Picassos ehrfürchtiger, aber auch subversiver Hand erneuert. Während seiner Blauen Periode (1901-04) nahm der Künstler El Grecos Vorliebe für langgestreckte Figuren, nüchterne Hintergründe und einen Hauch von Mystizismus und Manierismus auf; in seiner späten Karriere nahm er seine Faszination für das Goldene Zeitalter Spaniens noch deutlicher wahr, indem er El Grecos Palette warmer Braun- und Ockertöne aufgriff. In der Tat trug Picasso dazu bei, das Interesse an El Greco wieder aufleben zu lassen, dessen Werk - das von seinen Zeitgenossen im 16. Jahrhundert für seine unbestreitbare Genialität gelobt wurde - nach seinem Tod bis Anfang 1900 weitgehend in Vergessenheit geraten war. Indem er sich auf einen Dialog mit seinem Vorgänger einließ, schuf Picasso in seinem Werk einen Punkt der historischen Kontinuität - eine erdende Präsenz inmitten seiner radikalen formalen Interventionen.
Dieser Band stellt 40 Meisterwerke der beiden Künstler einander gegenüber und unterstreicht die Tiefe und Langlebigkeit dieser Auseinandersetzung.