Bewertung:

Das Buch „Pluralismus“ von William Connolly hat gemischte Kritiken geerntet. Einerseits loben einige Leser es für seine aufschlussreiche Analyse der heutigen demokratischen Politik und sein Eintreten für eine wirklich pluralistische Gesellschaft. Andererseits äußern einige Kritiker ihre Enttäuschung darüber, dass Connolly den Kontakt zu einigen entscheidenden Aspekten des Pluralismus verloren hat und sich zu sehr auf persönliche Konflikte konzentriert, anstatt einen breiteren philosophischen Diskurs zu führen.
Vorteile:⬤ Bietet eine ausgefeilte Diagnose der zeitgenössischen demokratischen Spannungen.
⬤ Bietet eine starke Vision für eine pluralistische politische Gesellschaft.
⬤ Setzt sich respektvoll mit verschiedenen politischen Perspektiven auseinander.
⬤ Enthält überzeugende Antworten auf Kritiker, insbesondere auf die Unterscheidung zwischen Pluralismus und Relativismus.
⬤ Wird als klare und überzeugende Darstellung von Connollys pluralistischer Weltanschauung gesehen.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass Connolly sich in seinem Denken nicht weiterentwickelt hat.
⬤ Kritiker argumentieren, dass das Buch komplexe Themen, wie die Beziehung zwischen Religion und Toleranz, zu sehr vereinfacht.
⬤ Es wird vermutet, dass sich der Autor zu sehr auf seine Meinungsverschiedenheiten mit bestimmten Kritikern konzentriert und dabei größere Möglichkeiten übersieht.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Pluralism
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat der renommierte politische Theoretiker William E. Connolly eine überzeugende Theorie des Pluralismus als Grundlage für eine territoriale Politik entwickelt.
In diesem prägnanten Band legt Connolly eine neue Verteidigung des Pluralismus vor und vertritt die Ansicht, dass dieser angesichts drängender globaler und nationaler Probleme wie dem Irak-Krieg, der Bewegung für einen palästinensischen Staat und dem Kampf für die Rechte von Schwulen und Lesben wieder an Bedeutung gewonnen hat. Connolly vertritt die Auffassung, dass ein tiefer, mehrdimensionaler Pluralismus der beste Weg ist, um Gerechtigkeit und Integration ohne Gewalt zu fördern. Er plädiert für einen tiefen Pluralismus - im Gegensatz zu einem oberflächlichen, säkularen Pluralismus -, der dazu beiträgt, Raum für verschiedene Gruppen zu schaffen, die ihre religiösen Überzeugungen in den öffentlichen Raum einbringen.
Diese Form des tiefen Pluralismus geht weit über den Glauben hinaus und umfasst mehrere Dimensionen des sozialen und persönlichen Lebens, einschließlich Haushaltsorganisation und Sexualität. Connolly betrachtet den Pluralismus nicht nur im Lichte des Glaubens, sondern auch in Bezug auf das Böse, die Ethik, den Relativismus, die Globalisierung und die Souveränität.
Dabei bezieht er viele Autoren und Theoretiker mit ein, darunter Spinoza, William James, Henri Bergson, Marcel Proust, Gilles Deleuze, Giorgio Agamben, Talal Asad, Michael Hardt und Antonio Negri. Pluralismus ist das erste Buch, in dem Connolly die Beziehung zwischen Pluralismus und der Erfahrung von Zeit erklärt, und er bietet Lesungen von mehreren Filmen, die sich mit dem Verständnis von Zeit befassen, darunter Time Code, Far from Heaven, Waking Life und The Maltese Falcon.
In diesem notwendigen Buch verbindet Connolly eine überzeugende, zugängliche philosophische Kritik mit seinem persönlichen Engagement für eine integrative politische Agenda, um vorzuschlagen, wie wir den Pluralismus in der Gesellschaft und in uns selbst kultivieren können - und warum wir das müssen.