Bewertung:

Das Buch ist eine nachdenklich stimmende Erkundung der persönlichen und kulturellen Geschichte anhand der Reise eines israelischen Mannes, Yaakov, der eine Verbindung zu seinen Wurzeln in Polen sucht. Es behandelt komplexe Themen wie Antisemitismus und moralische Dilemmata in Familienbeziehungen und zeigt gleichzeitig die für den Autor typische emotionale Tiefe.
Vorteile:⬤ Fesselnde und zum Nachdenken anregende Erzählung
⬤ tiefe emotionale und intellektuelle Erkundung
⬤ fesselnde Charakterentwicklung
⬤ behandelt bedeutende kulturelle Themen
⬤ starke Erzählkunst eines renommierten Autors.
⬤ Yaakovs Untreue könnte einige Leser abschrecken
⬤ einige Leser fanden die Traumsequenzen ermüdend
⬤ Elemente der Handlung könnten kontrovers oder unangenehm sein.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Poland, a Green Land
Ein Tel Aviver Ladenbesitzer besucht den polnischen Geburtsort seiner Eltern, um sich mit ihrem komplexen Erbe auseinanderzusetzen - und ist völlig unvorbereitet auf das, was er dort vorfindet.
Yaakov Fines praktische Frau und seine Töchter sind verblüfft über seine Entscheidung, sein florierendes Bekleidungsgeschäft für eine zehntägige Reise in das Dorf seiner Familie in Polen zu verlassen. Er ist fasziniert von den Geschichten, die er als Kind von seinen Eltern und deren Freunden gehört hat, die nostalgisch von ihrem pastoralen, grünen Heimatort in den Jahrzehnten vor 1939 schwärmten. Die schrecklichen Jahre, die darauf folgten, wurden in die Alpträume verbannt, die den Schlaf unterbrachen und über die im Wachzustand nicht gesprochen wurde.
Als er in Krakau ankommt, genießt Yaakov die charmanten Straßencafés und die entspannte europäische Atmosphäre, die sich so sehr von der Hektik in Tel Aviv unterscheidet. Und seine Vermieterin in Szydowce - die schöne, sinnliche Magda, die selbst eine tragische Vergangenheit hat - verzaubert ihn mit ihren Erinnerungen an seine Familie. Doch als Yaakov versucht, von den Stadtbewohnern die entweihten Grabsteine zu kaufen, die vom untergepflügten jüdischen Friedhof in Szydowce gestohlen wurden, taucht ein ganz anderes Polen auf, eines, das Yaakovs idyllische Sicht auf die Stadt und ihre Menschen erschüttert und die tragische Realität des jüdischen Lebens in Polen - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - in ein scharfes Licht rückt.
In diesem Roman der Enthüllung und Versöhnung verarbeitet Aharon Appelfeld einmal mehr gelebte Erfahrungen und schafft eine Fiktion von großer, universeller Tragweite.