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Pragmatism and Idealism: Rorty and Hegel on Representation and Reality
In diesem kurzen Buch, das auf seinen Spinoza-Vorlesungen an der Universität Amsterdam basiert, bietet Robert B. Brandom einen pragmatistischen Ansatz zu Repräsentation und Realität, der sich auf Richard Rorty und Hegel stützt.
In seinem letzten Lebensjahrzehnt betonte Rorty die antiautoritären Qualitäten seines Pragmatismus. Er verstand den Pragmatismus als den kämpferischen Glauben einer zweiten Phase der Aufklärung. In der ersten Phase ging es nach Rortys Auffassung um unsere Emanzipation von nicht-menschlicher Autorität in praktischen Angelegenheiten: um die Frage, was wir tun sollten und wie die Dinge sein sollten. In der geplanten zweiten Phase geht es eher um unsere Emanzipation von nicht-menschlicher Autorität in theoretischen Fragen.
Brandom zeigt, wie der Pragmatismus über das traditionelle Modell der Realität als maßgebend für unsere kognitiven Repräsentationen in Sprache und Denken hinausgeht und zu einer neuen Auffassung darüber gelangt, wie diskursive Praktiken uns helfen, mit den Wechselfällen des Lebens fertig zu werden. Hegel nimmt die Infragestellung der Idee der objektiven Realität als Norm für das Denken vorweg, die nach Rortys Ansicht eine zweite Phase der Aufklärung erforderlich macht. Im Gegensatz zu Rorty legt Hegel eine detaillierte, konstruktive, antiautoritäre, nicht-fetischistische, sozialpragmatische Darstellung der gegenständlichen Dimension des begrifflichen Inhalts vor. Im Zentrum steht eine Darstellung der sozialen Dimension diskursiver Normativität im Sinne gegenseitiger Anerkennung und eine Darstellung der historischen Dimension diskursiver Normativität im Sinne einer unverwechselbaren neuen Konzeption der Vernunft: die reklektive Rationalität, die eine Vergangenheit in eine Tradition verwandelt. Sein Idealismus bietet damit eine konkrete pragmatistische Alternative zu Rortys globalen semantischen und.
Epistemologischer Antirepräsentationalismus.