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Protest Inc.: The Corporatization of Activism
Seit der globalen Finanzkrise von 2008 kommt es zu Massenprotesten. Überall auf der Welt gehen Studenten, Arbeiter und Umweltschützer auf die Straße. Selbst in den wohlhabendsten Ländern brodelt die Unzufriedenheit, wie die Welt bei Occupy Wall Street im Jahr2011 gesehen hat.
Protest Inc. erzählt eine beunruhigend andere Geschichte des globalen Aktivismus. Während sich Millionen von Aktivisten an der Basis gegen den Kapitalismus auflehnen, spiegelt der Aktivismus im weiteren Sinne zunehmend die Unternehmensführung wider und ruft nach marktwirtschaftlichen Lösungen. Im vergangenen Jahrzehnt haben Nichtregierungsorganisationen Partnerschaften mit Ölkonzernen wie ExxonMobil, Discountern wie Walmart, Fast-Food-Ketten wie McDonald's und Markenherstellern wie Nike und Coca-Cola geschlossen. Nichtregierungsorganisationen umwerben milliardenschwere Philanthropen, setzen auf Marken und wenden sich an die Verbraucher als Quelle für Reformen.
Verkaufen sich "Karriere"-Aktivisten, um Personal zu bezahlen und Programme zu finanzieren? Teilweise. Aber es geht noch viel mehr vor sich. Politische und sozioökonomische Veränderungen verstärken die Macht der Wirtschaft, den Aktivismus zu korporatisieren, einschließlich einer weltweiten Unterdrückung abweichender Meinungen, einer Stärkung des Konsumverhaltens, einer Privatisierung des täglichen Lebens und einer Verlagerung des Aktivismus in unternehmensähnliche Institutionen. Graswurzel-Aktivisten schlagen zurück. Doch während die Demonstranten marschieren und die Städte besetzen, arbeiten immer mehr aktivistische Organisationen mit der Wirtschaft zusammen und setzen sich für unternehmensfreundliche "Lösungen" ein. Dieses bahnbrechende Buch schlägt Alarm über die Gefahren dieses korporatistischen Trends für die Zukunft eines transformativen Wandels in der Weltpolitik.