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Environmentalism of the Rich
Was es für die globale Nachhaltigkeit bedeutet, wenn der Umweltschutz von den Anliegen der Wohlhabenden dominiert wird - Öko-Business, Öko-Konsum, Wildniserhaltung.
In den letzten fünfzig Jahren hat sich der Umweltgedanke als klare Gegenkraft zur Umweltzerstörung durch Industrialisierung, Kolonialismus und Globalisierung entwickelt. Aktivisten und politische Entscheidungsträger haben hart dafür gekämpft, die Erde zu einem besseren Ort zum Leben zu machen. Aber hat die Umweltbewegung tatsächlich zu bedeutenden Fortschritten in Richtung globaler Nachhaltigkeit geführt? Die Anzeichen für eine globale "Nicht-Nachhaltigkeit" sind allgegenwärtig, von der abnehmenden Artenvielfalt über die Verknappung des Süßwassers bis hin zu den stetig steigenden Treibhausgasemissionen. In der Zwischenzeit wird die Umweltbewegung, wie Peter Dauvergne in diesem provokanten Buch aufzeigt, zunehmend vom Umweltbewusstsein der Reichen dominiert, das sich in Öko-Business, Öko-Konsum, Erhaltung der Wildnis, Energieeffizienz und Recycling aufteilt. Es ist zwar gut, dass zum Beispiel für die Verpackungen von Barbie-Puppen kein indonesischer Regenwald mehr abgeholzt wird und dass Toyota Highlander als Hybride erhältlich sind, aber nichts davon geht an die Quelle der aktuellen Nachhaltigkeitskrise. Mehr Ökoprodukte können einfach nur mehr Unternehmensgewinne, mehr Verbrauch und mehr Abfall bedeuten.
Dauvergne untersucht den Förderboom, der die Entwicklungsländer arm und ökologisch verwüstet zurücklässt - ein Beispiel dafür ist die Zerstörung der südpazifischen Insel Nauru -, den Kampf mutiger Aktivisten wie Bruno Manser gegen die Ungerechtigkeit des Konsums, der sich gemeinsam mit den Ureinwohnern für die Rettung der Regenwälder von Borneo einsetzt, und die Schaffung riesiger Märkte für Verbrauchsgüter - zum Beispiel die Überzeugung von Eltern in China, dass Wegwerfwindeln für gesündere und intelligentere Babys sorgen.
Dauvergne zeigt auf, warum eine globale politische Ökonomie des Immer-Mehr - mehr Wachstum, mehr Umsatz, mehr Konsum - die Umweltgewinne zunichte macht. Der Ökologismus der Reichen trägt wenig dazu bei, den umfassenden institutionellen Wandel herbeizuführen, der notwendig ist, um Fortschritte in Richtung globaler Nachhaltigkeit zu erzielen.