Bewertung:

Das Buch stellt eine zeitgemäße Verteidigung des Platonismus dar und verbindet fundierte Kritik an der modernen Kultur mit einem philosophischen Diskurs, der den Leser zum Mitmachen einlädt. Die verschiedenen Schreibstile des Autors machen das Buch interessant, auch wenn einige Interpretationen von den Lesern angefochten werden könnten. Während viele die Einsichten als transformativ und erhellend empfinden, gibt es Kritik an der Einbeziehung bestimmter philosophischer Figuren und am Tonfall des Buches.
Vorteile:Ein tiefes Verständnis des Platonismus und seiner heutigen Relevanz, ein abwechslungsreicher Schreibstil, der das Interesse des Lesers aufrechterhält, informative und aufschlussreiche Kritiken des modernen Denkens, transformative philosophische Einsichten und eine engagierte Beteiligung des Lesers.
Nachteile:Die Kürze des Buches kann dazu führen, dass einige Themen zu kurz kommen, dass persönliche Voreingenommenheit in den Interpretationen vorhanden ist, dass der Ausschluss bestimmter Philosophen wie Alfred North Whitehead dazu führen kann, dass Perspektiven übersehen werden, und dass einige Kritiken darauf hindeuten, dass der Ton polarisierend sein kann.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Pure: Modernity, Philosophy, and the One
Rein: Die Moderne, die Philosophie und das Eine ist ein experimentelles philosophisches Werk, in dem der Autor versucht, sich auf eine "vormoderne" Weltanschauung zurückzubesinnen, die aus der philosophischen Tradition des Platonismus stammt.
Zu diesem Zweck versucht er, die grundlegenden intellektuellen Annahmen der Moderne zu identifizieren und zu erhellen und diese Annahmen aus der Perspektive der platonischen Metaphysik einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Der Autor befasst sich mit einem breiten Spektrum von Themen - von Ethik, Politik, Metaphysik und Wissenschaft bis hin zu den Philosophien von Platon, Plotin, Schopenhauer und Nietzsche -, ohne dabei das einzige Ziel aus den Augen zu verlieren, eine vormoderne Perspektive in Opposition zur Moderne zu formulieren.
Das Werk gipfelt in einer Reihe von Essays über die Praxis der Läuterung, eine Form der intellektuellen und spirituellen Disziplin, die von antiken und mittelalterlichen Philosophen gleichermaßen als notwendige Vorstufe zur metaphysischen Erkenntnis anerkannt wurde. Pure ist durchweg von strenger Wissenschaftlichkeit geprägt, aber es ist kein "akademisches" Werk. Der Autor vermeidet den schwerfälligen und professoralen Ton, der für die zeitgenössische philosophische Forschung typisch ist, und wählt stattdessen einen meditativen und aphoristischen Stil.
Kurz gesagt, das Buch ist gelehrt, ohne pedantisch zu sein. Leser, die sich für die Geschichte der Philosophie und die intellektuellen Wurzeln der Krise der Moderne interessieren, werden in Pure viel Stoff zum Nachdenken finden.