Bewertung:

Die Rezensenten betrachten Hans Kelsens „Reine Theorie des Rechts“ im Allgemeinen als einen bedeutenden Beitrag zur Rechtstheorie, insbesondere wegen seiner Erkenntnisse über Normativität und die „Grundnorm“. Während viele das Buch als unverzichtbare Lektüre für Jurastudenten und Rechtstheoretiker ansehen, äußern andere Schwierigkeiten mit seiner Komplexität und haben gemischte Meinungen über die Übersetzung des Buches ins Englische.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche Perspektive auf Recht und Normativität, insbesondere die „Grundnorm“
⬤ gilt als unverzichtbare Lektüre für Jurastudenten und Rechtstheoretiker
⬤ Relevanz für verschiedene Gesellschaftsordnungen
⬤ wird von einigen Lesern wegen seiner Tiefe positiv aufgenommen.
⬤ Kann anspruchsvoll und schwer verständlich sein
⬤ einige Leser äußern sich enttäuscht über die Qualität des Buches
⬤ einige bevorzugen die deutsche Originalversion gegenüber der englischen Übersetzung.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Pure Theory of Law
Nachdruck der zweiten überarbeiteten und erweiterten Auflage, eine vollständige Überarbeitung der ersten Auflage von 1934. Die reine Rechtstheorie, ein Meilenstein in der Entwicklung der modernen Rechtswissenschaft, definiert Recht als ein vom Staat geschaffenes System von Zwangsnormen, das auf der Gültigkeit einer allgemein anerkannten Grundnorm beruht, wie etwa der Vorrangstellung der Verfassung.
Es ist völlig selbsttragend und lehnt jedes Konzept ab, das aus der Metaphysik, der Politik, der Ethik, der Soziologie oder den Naturwissenschaften stammt. Seit der mittelalterlichen Rezeption des römischen Rechts hat die traditionelle Rechtswissenschaft ein duales System von "subjektivem" Recht (die Rechte einer Person) und "objektivem" Recht (das System der Normen) aufrechterhalten. Im Laufe der Geschichte hat sich dieser Dualismus als nützliches Instrument erwiesen, um das Recht in den Dienst der Politik zu stellen, insbesondere für die Herrscher oder die herrschenden politischen Parteien.
Die reine Rechtstheorie zerstört diesen Dualismus, indem sie ihn durch ein einheitliches System des objektiven positiven Rechts ersetzt, das von politischer Manipulation abgeschirmt ist. Hans Kelsen (1881-1973), der wohl einflussreichste Rechtsgelehrte des 20.
Jahrhunderts, war Rechtsberater des letzten Kaisers und der ersten republikanischen Regierung Österreichs, Gründer und ständiger Berater des Obersten Verfassungsgerichtshofs Österreichs und Verfasser der österreichischen Verfassung, die 1920 erlassen, während des "Anschlusses" abgeschafft und 1945 wiederhergestellt wurde. Als Autor von mehr als vierzig Büchern über Recht und Rechtsphilosophie ist er vor allem für dieses Werk und die Allgemeine Theorie von Recht und Staat bekannt.
Er war Dekan der juristischen Fakultät der Universität Wien und lehrte an den Universitäten Köln und Prag, am Institut für Internationale Studien in Genf, in Harvard, Wellesley, an der University of California in Berkeley und am Naval War College. Auch in Leinen erhältlich.