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Richard J. Ellis' „Presidential Travel“ untersucht die Entwicklung der Reisen des Präsidenten im In- und Ausland und zeigt die zunehmende Komplexität und die damit verbundenen Sicherheitsbedenken auf. Das Buch reflektiert die historischen Veränderungen der Transportmethoden und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung der Präsidentschaft und vertritt die These, dass moderne Reisen eine Trennung zwischen dem Präsidenten und den Bürgern bewirken.
Vorteile:Das Buch bietet eine gut dokumentierte Diskussion über präsidiale Reisen, betont die Beziehung zwischen Präsidenten und der Öffentlichkeit im Laufe der Geschichte und untersucht die Auswirkungen der sich verändernden Transportmethoden auf das Image des Präsidenten. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es zugänglich ist und wichtige Themen im Zusammenhang mit der Präsidentschaft reflektiert.
Nachteile:Einige Leser könnten das Thema als Nische empfinden oder die Diskussion als zu detailliert für diejenigen, die sich nicht besonders für die Geschichte der Präsidenten oder die Reiselogistik interessieren. Es könnte auch der Eindruck entstehen, dass bestimmte historische Kontexte tiefer hätten erforscht werden können.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Presidential Travel: The Journey from George Washington to George W. Bush
Präsident George Washington war weniger als ein halbes Jahr im Amt und unternahm eine beschwerliche, einmonatige Reise durch Neuengland, um für seine neue Regierung zu werben und Ängste vor der Monarchie zu zerstreuen. Mehr als zweihundert Jahre später bereisen amerikanische Präsidenten noch immer regelmäßig das Land, um ihre politischen Ziele voranzutreiben und ihre Verbundenheit mit dem Volk zu demonstrieren.
In dieser ersten umfassenden Studie über die Geschichte der Präsidentenreisen untersucht Richard Ellis, wie das Reisen die sich wandelnde Beziehung zwischen den amerikanischen Präsidenten und dem amerikanischen Volk widerspiegelt und gestaltet hat. Er zeichnet die Entwicklung des Präsidenten vom First Citizen zum First Celebrity nach und schildert in einer lebendigen Erzählung, was passiert, wenn sich unsere Staatsoberhäupter auf den Weg machen, um das Volk zu treffen.
Präsidenten, so zeigt Ellis, haben das Reisen schon lange in den Dienst der Politik gestellt: Rutherford the Rover Hayes besuchte dreißig Staaten und sechs Territorien und war der erste Präsident, der den Pazifik erreichte, während William Howard Taft durchschnittlich 30.000 Eisenbahnmeilen pro Jahr zurücklegte. Ellis deckt bisher unbekannte Geschichten unserer umherreisenden Präsidenten auf und verrät, wann die Öffentlichkeit anfing, für Reisen der Präsidenten zu zahlen, warum die Präsidenten des 19. Jahrhunderts das Land nie verließen und warum frühere Präsidenten - wie Andrew Jackson, der einmal auf einem Flussschiff auf die Nase geschlagen wurde - ohne Schutz reisten.
Ellis zeigt den schmalen Grat zwischen Zugänglichkeit und Sicherheit auf, von John Quincy Adams, der nackt im Potomac badete, bis zu George W., der in Crawford ein Gebüsch rodete. Besonders wichtig, so Ellis, ist das Aufkommen des Flugverkehrs. Während Präsidenten heute häufiger reisen, haben sie sich paradoxerweise immer weiter vom Volk entfernt, da die Air Force One über Städte fliegt, durch die einst Präsidentenzüge unter großem Jubel rumpelten. Die Reisen, die eigentlich die Kluft zwischen Präsident und Volk schließen sollten, dramatisieren nun die Distanz, die den Präsidenten vom Volk trennt, und verstärken das Bild einer königlichen Präsidentschaft.
Ellis' Buch ist ebenso unterhaltsam wie informativ und nimmt den Leser mit auf die Reisen der Präsidenten im Laufe der Jahre, wenn unsere Staatsoberhäupter Fleisch drücken und Babys küssen, in Kutschen und Zügen fahren, an Bord von Schiffen und Flugzeugen Strategien ausarbeiten und versuchen, mit den Bürgern, die sie vertreten, in Kontakt zu treten.