Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche und prägnante Analyse der christlichen Rhetorik des 20. Jahrhunderts in Bezug auf Homosexualität. Obwohl der Titel zunächst kontrovers erscheinen mag, bietet der Autor, Dr. Jordan, eine gut recherchierte Perspektive, die das Verständnis und die Versöhnung zwischen Christentum und LGBT-Rechten fördert. Trotz einer persönlichen Voreingenommenheit gegenüber dem Christentum bleibt der Ton neutral und regt zum Nachdenken an.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und gründliche Analyse
⬤ leicht zu lesen
⬤ ansprechender Schreibstil
⬤ bietet eine historische Perspektive
⬤ fördert das Verständnis für Themen an der Schnittstelle von Religion und Sexualität
⬤ enthält interessante Kapitel wie das über Anita Bryant.
⬤ Einige Voreingenommenheit zugunsten des Christentums
⬤ bestimmte Kapitel können leichter zu lesen sein als andere
⬤ der Titel kann über den Inhalt des Buches hinwegtäuschen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Recruiting Young Love: How Christians Talk about Homosexuality
Nach Ansicht vieler Christen sind die Teenagerjahre gleichzeitig die gefährlichsten und die vielversprechendsten Jahre. In dem Moment, in dem Teenager versuchen, ein Gefühl von Identität und Zugehörigkeit zu entwickeln, werden sie von allen Seiten in Versuchung geführt - vom Druck der Gleichaltrigen bis hin zum Nihilismus und Materialismus der Popkultur. Wenn dann noch das Gespenst der Homosexualität hinzukommt, ist die Situation reif für Sorgen, Predigten und Ausbeutung.
In Recruiting Young Love (Rekrutierung junger Liebe) untersucht Mark D. Jordan mehr als ein halbes Jahrhundert amerikanischer Kirchendebatten über Homosexualität, um zu zeigen, dass die Hauptlektion - Homosexualität ist schlecht, Teenager sind verletzlich - zwar konstant geblieben ist, sich die Argumente und Annahmen aber bemerkenswert verändert haben. Zur Zeit des ersten Kinsey-Berichts im Jahr 1948 wurde Homosexualität gleichzeitig verurteilt und wenig diskutiert - ein Teenager, der mit gleichgeschlechtlichem Verlangen kämpfte, hätte wenig konkrete Anleitung gefunden. Sechzig Jahre später hat sich die kirchliche Rhetorik radikal gewandelt, und das Schweigen ist einer häufigen, öffentlichen und ausführlichen Diskussion über Homosexualität und die von ihr ausgehenden Gefahren gewichen. Auf dem Weg dorthin haben die Kirchen im Stillen einen Großteil der Sprache und der Ideen der modernen Sexologie, Psychiatrie und Sozialreformer übernommen - und setzen sie zum Beispiel ein, um die Glaubwürdigkeit von Anti-Homosexuellen-"Deprogrammierungs"-Zentren und traditionellen Geschlechterrollen zu untermauern.
Jordan erzählt diese Geschichte anhand einer Vielzahl von Quellen, darunter mündliche Überlieferungen, Interviews, Memoiren und sogar Groschenromane; das Ergebnis ist ein faszinierender Einblick in den nie endenden Kampf um die Seele eines Teenagers.