Bewertung:

Das Buch ist eine umfassende und klar formulierte Untersuchung des Konzepts der wissenschaftlichen Revolutionen, die Geschichtsschreibung und Analyse miteinander verbindet. Es bietet eine chronologische Darstellung, wie wissenschaftliche Revolutionen identifiziert und verstanden werden, wobei der Schwerpunkt auf der wissenschaftlichen Revolution im Europa der frühen Neuzeit liegt.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und ausführliche Erkundung wissenschaftlicher Revolutionen
⬤ ausgezeichnete Darstellung und prägnante Beschreibungen der wichtigsten wissenschaftlichen Entwicklungen
⬤ besonders starke Diskussion der wissenschaftlichen Revolution.
⬤ Die analytische Tiefe ist etwas enttäuschend
⬤ Ideen darüber, wie wissenschaftliche Revolutionen zustande kommen, sind größtenteils dem gesunden Menschenverstand geschuldet und lassen eine strukturelle Analyse vermissen
⬤ Kriterien zur Identifizierung von Revolutionen beruhen auf retrospektiven Erkenntnissen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Revolution in Science (Revised)
Nur ein so gelehrter Gelehrter wie I. Bernard Cohen konnte einem so subtilen und doch so großen Thema gerecht werden. Revolution in der Wissenschaft umspannt fünf Jahrhunderte und praktisch alle wissenschaftlichen Bestrebungen und spürt den Nuancen nach, die sowohl wissenschaftliche Revolutionen als auch die menschliche Wahrnehmung dieser Revolutionen ausmachen, und webt detaillierte Fäden aus der Physik, der Mathematik, dem Behaviorismus, Freud, der Atomphysik und sogar der Plattentektonik und der Molekularbiologie in das größere Gewebe der Geistesgeschichte.
Wie wurde "Revolution", ein Begriff aus den Naturwissenschaften, der eine erneute Umdrehung bedeutet und Beständigkeit und Wiederholung impliziert - die zyklische Abfolge der Jahreszeiten, die "Umdrehungen" der Planeten auf ihren Bahnen -, zu einem Ausdruck für radikale Veränderungen in politischen und sozioökonomischen Angelegenheiten und wurde dann erneut für die Wissenschaften verwendet?
Wie haben politische Revolutionen - französische, amerikanische, bolschewistische - und intellektuelle Kräfte wie der Darwinismus das Konzept weiter verändert, von der Revolution in der Wissenschaft als dramatischem Bruch mit der Vergangenheit bis hin zu der Vorstellung, dass die Wissenschaft durch die langsame Anhäufung von Wissen fortschreitet? Und was sagt uns jeder Wandel in jeder historischen Periode über die tiefgreifenden konzeptionellen Veränderungen in unserem Bild des Wissenschaftlers und der wissenschaftlichen Tätigkeit?
Cohens Untersuchung zielt darauf ab, nichts Geringeres als das Wesen aller wissenschaftlichen Revolutionen aufzudecken, die Phasen, in denen sie stattfinden, ihre Zeitskala, spezifische Kriterien, um festzustellen, ob eine Revolution stattgefunden hat oder nicht, und die kreativen Faktoren bei der Produktion einer revolutionären neuen Idee. Sein Buch ist eine gründliche Analyse der Geschichte einer Idee und eine der eindrucksvollsten Untersuchungen der Wissenschaftsgeschichte, die je unternommen wurden.