
Roman Poets in Modern Guise: The Reception of Roman Poetry Since World War I
Identifiziert und erforscht römische Gedichtformen, wie sie von angloamerikanischen, deutschen und französischen Dichtern des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts rezipiert wurden.
Analogien zu Rom sind seit den Gründervätern ein starkes Motiv im amerikanischen Denken - und in der Dichtung - gewesen. Jahrhundert wieder auf, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, als die USA ihre Mission als analog zu der des augusteischen Roms betrachteten - ein Thema, das in Robert Frosts Gedicht zur Amtseinführung Kennedys auffiel, das "The glory of a next Augustan age" prophezeite.
Dieses Thema tauchte auch in der Poesie anderer Länder auf. Der römische Modus, den Frost verkündete, war nicht nur in amerikanischen, sondern auch in französischen und deutschen Bearbeitungen von Vergils Eklogien zu finden. Horaz taucht bei Dichtern von Bertolt Brecht und Ezra Pound bis hin zu James Wright auf. Die augusteischen Dichter wurden in den zynischeren Nachkriegsjahren von ihren republikanischen Gegenspielern verdrängt: dem Dichter/Wissenschaftler Lukrez (besonders in Deutschland), dem Dichter/Liebhaber Catull und dem Außenseiter Propertius. Und die Dichter des Kaiserreichs - Ovid, Seneca und Juvenal - fügten der römischen Harmonie gewisse Dissonanzen hinzu.
In einer Zeit, in der sich alle Künste zunehmend an der Vergangenheit orientieren, bieten die römischen Dichter den modernen Dichtern eine große Vielfalt an Haltungen - von der patriotischen Inbrunst eines Vergil und Horaz bis zum kulturellen Zynismus eines Juvenal. All diese Töne sind in den angloamerikanischen, deutschen und französischen Beispielen, die in diesem Buch besprochen werden, zu erkennen.