Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 7 Stimmen.
Rosalynn Carter: Equal Partner in the White House
Vor Hillary gab es Rosalynn.
Rosalynn Carter - die politisch aktivste First Lady seit Eleanor Roosevelt - wurde manchmal als die zweitmächtigste Person in den Vereinigten Staaten bezeichnet. Selbst als die Beliebtheitswerte ihres Mannes Jimmy Carter auf ein Rekordtief sanken, war sie immer noch zusammen mit Mutter Teresa die meistbewunderte Frau der Welt.
In dieser ersten Biografie über Rosalynn Carter seit 1980 und dem ersten Buch in voller Länge seit ihren eigenen Memoiren von 1984 schildert Scott Kaufman eine hart arbeitende First Lady, deren energischer Stil eine Regierung beflügelte, die vom Weg abgekommen zu sein schien - und die weit mehr erreicht hat, als ihr zugestanden wurde. Er untersucht insbesondere, wie diese aktivistische First Lady zu einem Blitzableiter für Kontroversen wurde, als sie Rollen übernahm, die manche als unangemessen betrachteten. Frau Carter war nicht nur der Resonanzboden und die Beraterin ihres Mannes, sondern fungierte zeitweise als virtuelle Kopräsidentin, die an Kabinettssitzungen teilnahm, vor dem Kongress aussagte und als persönliche Vertreterin des Präsidenten ins Ausland reiste, um mit ausländischen Beamten über wichtige Themen zu sprechen.
Kaufman stellt überholte Stereotypen über die als stählerne Magnolie titulierte First Lady in Frage und zeigt dem Leser eine talentierte, zielstrebige Frau, die als gleichberechtigte Partnerin des Präsidenten eine ehrgeizige Agenda verfolgte. Seine akribisch recherchierte und ausgewogene Darstellung ist der bisher umfassendste Bericht über ihre Bemühungen um psychisch Kranke und ihre diplomatischen Reisen nach Lateinamerika und Asien. Er geht auch auf die Ironie ein, dass Rosalynn Carter trotz der Fortschritte, die sie bei der Weiterentwicklung ihres Amtes über das einer bloßen Gastgeberin hinaus machte, eine schwierige Beziehung zu Feministinnen hatte, die der Meinung waren, dass sie sich deren Interessen nicht zu Herzen nahm.
Kaufman stützt sich auf kürzlich freigegebene Dokumente aus der Carter-Bibliothek sowie auf Interviews mit Präsident und Frau Carter und deren Mitarbeitern im Weißen Haus und beleuchtet in seiner aufschlussreichen Erzählung sowohl die Carter-Jahre als auch die sich verändernde Rolle der Frauen im späten 20. Jahrhundert. Sie porträtiert eine dynamische und einflussreiche Persönlichkeit, die unbestreitbar dazu beigetragen hat, die Institution der First Lady in ihrer modernen Form zu formen.