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Das Buch „Rückzug aus Moskau“ von David Stahel ist ein detaillierter und akribischer Bericht über den deutschen Rückzug während des Winterfeldzugs 1941-1942, der herkömmliche Darstellungen in Frage stellt, indem er argumentiert, dass die deutsche Niederlage bereits vor der Schlacht von Stalingrad offensichtlich war. Stahel nutzt Originalaufzeichnungen und persönliche Berichte, um einen Einblick in die operativen Strategien und die menschlichen Erfahrungen der deutschen Soldaten zu geben. Er hebt die taktischen Entscheidungen von Kommandeuren wie von Kluge hervor und stellt sie den Befehlen Hitlers und den Unzulänglichkeiten der sowjetischen Streitkräfte gegenüber.
Vorteile:Eingehende Analyse und detaillierte Dokumentation des deutschen Rückzugs, mit einer neuen Perspektive, die etablierte historische Erzählungen in Frage stellt. Die Recherchen des Autors sind durch deutsche Originalaufzeichnungen und Soldatenberichte gut untermauert, was sie fesselnd und informativ macht. Der Text ist umfassend und bietet eine ausgezeichnete Untersuchung der komplexen Interaktionen zwischen den militärischen Führern während dieser kritischen Zeit.
Nachteile:Einige Leser empfinden den Schreibstil als schleppend oder wenig flüssig und vergleichen ihn mit einer Enzyklopädie. Es wird bemängelt, dass sich Informationen wiederholen und dass es an bahnbrechenden neuen Erkenntnissen mangelt. Die Konzentration auf die deutsche Sichtweise kann auch dazu führen, dass detaillierte Untersuchungen einzelner sowjetischer Einheiten nicht berücksichtigt werden, was ein Nachteil für Leser sein könnte, die eine ausgewogenere Sichtweise suchen.
(basierend auf 43 Leserbewertungen)
Retreat from Moscow: A New History of Germany's Winter Campaign, 1941-1942
Eine fesselnde und maßgebliche revisionistische Darstellung des deutschen Winterfeldzugs 1941-1942
Der deutsche Winterfeldzug 1941-1942 wird gemeinhin als seine erste Niederlage angesehen. In Rückzug aus Moskau, einem kühnen, fesselnden Bericht über einen der wichtigsten Momente des Zweiten Weltkriegs, argumentiert David Stahel, dass es sich stattdessen um den ersten strategischen Erfolg im Osten handelte. Die sowjetische Gegenoffensive war in Wirklichkeit ein Pyrrhussieg. Obwohl die Wehrmacht aus Moskau zurückgedrängt wurde, verlor sie weit weniger Männer, vereitelte die Strategie des Gegners und konnte im Frühjahr ungebrochen die Initiative zurückerobern.
Hitlers strategischer Plan sah vor, wichtige russische Industriestädte zu halten, was der deutschen Armee auch gelang. Die Sowjets strebten ab Januar 1942 nichts Geringeres als die Vernichtung der Heeresgruppe Mitte an, doch keine einzige deutsche Einheit wurde jemals vernichtet. Ohne die Professionalität, Ausbildung und Erfahrung der Wehrmacht führte die Offensive der Roten Armee, die versuchte, die deutschen Linien in zahllosen Frontalangriffen zu durchbrechen, zu weit mehr taktischen Niederlagen als Siegen.
Anhand von Berichten aus Tagebüchern, Memoiren und der Kriegskorrespondenz führt Stahel uns direkt in die Wolfsschanze, um ein deutsches Kommando zu enthüllen, das sich im Krieg mit sich selbst befand, während die Generäle vor Ort darum kämpften, die Ordnung aufrechtzuerhalten und ihre Truppen angesichts von Hitlers launischen, zunehmend irrationalen Direktiven zu retten. Auszüge aus den Tagebüchern der Soldaten und Briefe nach Hause zeichnen ein reichhaltiges Porträt des Lebens und des Todes an der Front, wo die Männer des Ostheers mit Erfrierungen kämpften, die fast so tödlich waren wie die sowjetische Artillerie. Mit diesem letzten Teil seiner bahnbrechenden Serie über die Ostfront vollendet David Stahel eine Militärgeschichte von höchstem Rang.