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Black and Blue: The Bruising Passion of Camera Lucida, La Jete, Sans Soleil, and Hiroshima Mon Amour
Black and Blue ist ein kühnes, das Genre sprengendes Werk, das von Melancholie durchdrungen ist, von dem Gefühl, blau zu sein, oder besser gesagt, schwarz und blau, mit all der Buchstäblichkeit von zerschundenem Fleisch. Roland Barthes und Marcel Proust sind Inspiration und Gegenstand von Carol Mavors exquisitem, bildreichem Nachdenken über den Versuch, flüchtige Momente festzuhalten und das Unbegreifliche zu begreifen.
Im Mittelpunkt des Buches stehen ein Buch und drei Filme - Roland Barthes' Camera Lucida, Chris Markers La Jet e und Sans soleil sowie Marguerite Duras' und Alain Resnais' Hiroshima mon amour - französische Nachkriegsfilme, die durch ästhetische Raffinesse verstörende Wahrheiten über Verlust und Bedauern, Gewalt und Geschichte vermitteln. Persönliche Erinnerungen stehen im Mittelpunkt von Mavors schillernden Interpretationen dieser und vieler anderer Werke der Kunst und Kritik.
Kindheitserinnerungen werden zu Prousts "kleinräumigen Konstruktionen", zu winzigen Empfindungen, die sich zu Panoramen öffnen. Mavors Mutter verlor ihr Gedächtnis durch die Alzheimer-Krankheit, und Black and Blue wird eingerahmt von den Erinnerungen der Autorin an ihre Mutter und ihrem Bemühen zu verstehen, was es bedeutet, von jemandem nicht erkannt zu werden, dem man einst so bekannt war.