Bewertung:

Das Buch ist eine wunderschön gestaltete Erzählung, die am Lake Tahoe spielt und starke Bilder und tiefe emotionale Verbindungen hervorruft, insbesondere zwischen einer Mutter und ihrem Sohn. Durch die üppigen Details fühlt sich die Geschichte vertraut und tröstlich an, während sie auch dunklere Themen erforscht, die im Kopf des Lesers verweilen.
Vorteile:Reichhaltige Bilder und ein detaillierter Schreibstil sorgen für ein lebendiges und eindringliches Erlebnis. Die emotionale Tiefe und die Erforschung der Beziehungen sind gut ausgearbeitet, so dass die Leser eine starke Verbindung zu den Figuren spüren. Die Liebe der Autorin zum Detail verstärkt das sinnliche Erlebnis der Erzählung.
Nachteile:Manche Leser könnten die Themen Begehren und Erinnerung als schwer oder beunruhigend empfinden. Die Vignetten entsprechen vielleicht nicht jedermanns Vorliebe für die Erzählstruktur, da sie sich eher fragmentarisch und künstlerisch entfaltet.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Like a Lake: A Story of Uneasy Love and Photography
Eine lebendige, phantasievolle Antwort auf das Sinnliche und Erotische in der amerikanischen Nachkriegsfotografie, mit besonderem Augenmerk auf die Schönheit des nackten Mannes und der Frau.
Als der Fotograf Coda Gray sich mit einer Familie anfreundet, die ein besonderes Interesse an einem kleinen Jungen hat, ist die Motivation hinter seiner besonderen Aufmerksamkeit schwer zu verstehen, "wie Wasser, das durch unsere Finger gleitet". Kann ein Mann unschuldig einen Jungen lieben, der nicht sein eigener ist?
Like a Lake erzählt die Geschichte des zehnjährigen Nico, der mit seinem Vater (einem italienisch-amerikanischen Architekten) und seiner Mutter (einer japanisch-amerikanischen Bildhauerin, die während der Internierung im Zweiten Weltkrieg das Zeichnen lernte) zusammenlebt. Die Geschichte spielt in den 1960er Jahren und ist eine Geschichte der ästhetischen Perfektion, die darauf wartet, gebrochen zu werden. Nicos modernes Haus aus der Mitte des Jahrhunderts mit seinen italienischen Keramikgefäßen an der Außenseite und seinem von japanischen Laternen beleuchteten Inneren. Der elefantenhautgraue Eames-Schaukelstuhl aus glasfaserverstärktem Kunststoff von 1951 mit Metallbeinen und Birkenholzkufen. Muschelsuppe mit Kombu, Riesenseetang, Yuzu-Schale und etwas Fenchel - in jeder Schale öffnen sich zwei Muscheln wie ein Schmetterlingspaar, Symbole des glücklichen Paares. Nicos jungenhafte Freude an der Entwicklung von Fotos unter dem roten Sicherheitslicht von Codas "Floating Zendo" - dem Boot mit der Dunkelkammer, das er auf dem Lake Tahoe unterhält.
Das Leben von Nico, seinen Eltern und Coda verkörpert die nordkalifornische Nachkriegslandschaft, in der sich die Risse alternativer Lebensstile und poetischer Visionen auftun. Die Autorin Carol Mavor thematisiert die Sinnlichkeit und Komplexität der Liebe eines Sohnes zu seiner Mutter und die eigene erotische Reaktion der Mutter darauf. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn findet ihre Parallele darin, was es für einen Jungen bedeutet, einem männlichen Fotografen Modell zu stehen und seine Muse zu sein. So wie Wasser zu Schnee und Eis gefrieren, zu Wasser zurückschmelzen und dampfen kann, so nimmt auch die Liebe mit der Veränderung der Atmosphäre neue Formen an. Die eindringlichen Bilder und Empfindungen von Like a Lake bleiben beim Leser haften.