Bewertung:

Andrew O'Hagans „Be Near Me“ ist ein ergreifender und komplexer Roman, in dessen Mittelpunkt Pater David Anderton steht, ein englischer katholischer Priester, der sich in einer feindseligen schottischen Gemeinde zurechtfindet. Die Geschichte befasst sich mit Themen wie Identität, Liebe und moralischen Dilemmata, während sie die inneren Kämpfe einer Figur erforscht, die zwischen ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart gefangen ist.
Vorteile:Das Buch wird für seine schöne und eindrucksvolle Prosa, die tiefgründige Charakterentwicklung und die Erforschung komplexer Themen wie Hingabe, Liebe und Selbstfindung gelobt. Die Leserinnen und Leser schätzen die nuancierte Darstellung von Pater David, auch wenn sie seine Handlungen problematisch finden. Die reichhaltige Charakterdynamik und der Schauplatz vermitteln wirkungsvoll die zugrunde liegenden Spannungen in der Gemeinde.
Nachteile:Viele Leser empfinden die Entwicklung der Handlung als langsam und manchmal als wenig tiefgründig. Einige kritisieren den Charakter von Pater David als oberflächlich oder moralisch zweideutig, während andere sich darüber ärgern, dass sich die Erzählung zu sehr auf unerfüllende Aspekte seines Lebens konzentriert. Der Versuch, einen hohen literarischen Stil mit zeitgenössischen Themen zu vermischen, erhielt gemischte Kritiken, wobei einige dies als prätentiös bezeichneten.
(basierend auf 45 Leserbewertungen)
Be Near Me
"Vertraue immer einem Fremden", sagte Davids Mutter, als er aus Rom zurückkehrte. "Ein halbes Leben später ist David Vater Anderton, ein katholischer Priester in einer kleinen Gemeinde in Schottland.
Er freundet sich mit Mark und Lisa an, rebellischen Teenagern aus der Gegend, die in einer Welt leben, die er kaum versteht. Ihre Gesellschaft weckt Erinnerungen an früheres Glück - an seine Zeit an einer katholischen Schule in Yorkshire, an die Studentenrevolte im Oxford der 1960er Jahre und an eine Entscheidung, die er einst in den Orangenhainen Roms traf.
Doch ihre Freundschaft entfacht auch das Misstrauen und den schwelenden Hass einer Stadt, die Fremde nicht mag, und bringt Pater David dazu, mit den angesammelten Spannungen von Vergangenheit und Gegenwart abzurechnen. In diesem meisterhaft geschriebenen Roman erkundet Andrew O'Hagan die emotionalen und moralischen Widersprüche des religiösen Lebens in einem glaubenslosen Zeitalter.