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Shakespeare's Possible Worlds
Es bedarf neuer Methoden, um Shakespeare gerecht zu werden. Seine Arbeit übertrifft die konventionellen Modelle der Vergangenheit und Gegenwart zum Verständnis von Spielwelten.
In diesem Buch geht Simon Palfrey dem populären Drama der frühen Neuzeit auf den Grund und zeigt, wie es funktioniert und warum es wichtig ist. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen verleiht Shakespeare all seinen Instrumenten und jedem Bruchstück und Fragment der Stücke ein eigenständiges Leben. Palfrey bezeichnet diese Partikel als „formactions“ - theaterspezifische Formen, die sich mit ihrer eigenen Handlung und Leidenschaft bewegen.
Palfreys Buch ist sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch auf das Format sehr gewagt. Seine einzigartige Mischung aus phantasievollem Gusto, Gedankenexperimenten und virtuoser Technik führt zu einer durchdringenden Lektüre der Stücke.
Das Theaterleben ist weitaus mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Beeinflusst von Leibniz' visionärem Urmodell möglicher Welten, erschließt Palfrey die vielfältigen Welten von Shakespeares Sprache, Szenen und Figuren wie nie zuvor.