Bewertung:

Das Buch ist ein visuell beeindruckendes und umfassendes Nachschlagewerk, das einen chronologischen Überblick über europäische Speisekarten aus mehreren Jahrhunderten bietet. Es zeichnet sich durch hochwertige Bilder, Grafiken und Fotografien aus und ist damit eine inspirierende Wahl für Leser und Designer gleichermaßen.
Vorteile:Wunderschöne Bilder und Grafiken, hochwertiger Druck und Papier, umfassender Inhalt, bietet eine inspirierende mentale Reise durch Europa und seine kulinarische Geschichte, großartiges Nachschlagewerk für Designer.
Nachteile:Das Buch ist sehr schwer und groß, was für manche Leser unhandlich sein könnte; Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit anderer verwandter Titel in der Zukunft.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Menu Design in Europe
Jim Heimanns neues Buch über Menu Design in Europe ist ein köstlicher Augenschmaus mit Hunderten von europäischen Speisekarten vom frühen 19. Jahrhundert bis zum Ende des Jahrtausends.
Jahrhundert bis zum Ende des Jahrtausends. Menu Design in Europe ist eine Geschichte der kontinentalen Küche und gleichzeitig ein umfassender Überblick über grafische Stile und befriedigt die Sehnsucht von Feinschmeckern und Designliebhabern gleichermaßen. Die Dominanz der französischen Küche lieferte die Vorlage für die kulinarischen Köstlichkeiten, die sich auf dem gesamten Kontinent (und darüber hinaus) verbreiteten.
Als im 19.
Jahrhundert die Zahl der Restaurants und der kulinarischen Erlebnisse zunahm, führte das Bedürfnis nach einer formelleren Präsentation der angebotenen Speisen zu einer Reihe von gedruckten Speisekarten, die sowohl extravagant als auch einfach sein konnten. Die Speisekarte des Pariser Le Grand Vefour aus dem Jahr 1891 erinnert mit ihrem komplizierten Stanzmuster an ein belebtes Bistro der Belle Epoque, während die Speisekarte des Londoner Royal Palace Hotel aus dem Jahr 1932 an die Bar eines lebhaften Nachtlokals im Jazz-Zeitalter erinnert.
Auf der anderen Seite des Designspektrums drückt die Speisekarte des Restaurants Lasserre aus der Mitte des Jahrhunderts eine surrealistische Einfachheit aus. Die verschiedenen Stilrichtungen sind vertreten, von Meisterwerken des Jugendstils und des Art Déco bis hin zu den grafischen Aneignungen der Deutschen Demokratischen Republik. Gezeigt werden auch die mit dem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants aus der Zeit der Starköche und Raritäten wie ein deutsches Militärmenü aus dem Zweiten Weltkrieg.
Diese Menüs sind mehr als nur Speisekarten, sie stehen oft für ein unvergessliches Essenserlebnis und werden manchmal mit so viel Sorgfalt und Liebe zum Detail präsentiert wie das Essen selbst. Auch wenn man 1952 nicht im La Tour D'Argent sitzen und das berühmte Entengericht Le Caneton Tour d'Argent probieren konnte, so kann man sich doch vorstellen, wie es war, wenn man die Illustration mit den Wasservögeln betrachtet, die das Angebot des Abends zeigt. Mit einem Essay des Grafikdesign-Historikers Steven Heller und Bildunterschriften des führenden Ephemeristen und Antiquars Marc Selvaggio zeigt Menu Design In Europe Speisekarten von führenden Sammlern und Institutionen und bietet ein üppiges visuelles Bankett und historisches Dokument zweier Jahrhunderte kulinarischer Traditionen.