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Language and Reality
In Language and Reality, ursprünglich 1964 in Sao Paulo, Brasilien, veröffentlicht, setzt Vilem Flusser seine philosophische und theoretische Erforschung der Sprache fort.
Er beginnt zu postulieren, dass die Sprache nicht nur eine Karte der Welt ist, sondern auch die treibende Kraft für die Projektion von Welten und tritt dann in eine Rückkopplung mit dem, was projiziert wird. Flussers These führt ihn dazu, in einer scheinbar verpassten Begegnung eines Dialogs mit Wittgenstein zu behaupten, dass die Sprache nicht auf ihre ontologischen und erkenntnistheoretischen Aspekte beschränkt ist, sondern vielmehr im Dienste ihrer Ästhetik steht.
Sprache und Wirklichkeit, das ein weites Feld von Forschungen und Überlegungen zur Kybernetik bis hin zu Poesie, Musik, bildender Kunst, Religion und Mystik durchquert, kann als ein wichtiges Übergangswerk in Flussers entstehendem Denken betrachtet werden, das schließlich zu seinen Arbeiten der 1970er und 1980er Jahre führen wird, die sich mit dem befassen, was wir später als Medientheorie, Design und digitale Kultur bezeichnen würden.