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Traces
Das zwischen 1910 und 1929 entstandene Werk Spuren gilt neben Das Prinzip Hoffnung und Der Geist der Utopie als das wichtigste Werk Ernst Blochs.
Dieses Buch, das Aphorismen, Essays, Geschichten und Anekdoten versammelt, zeigt Blochs Interesse daran, wie die Aufmerksamkeit für Spuren - für die Spuren, die Menschen hinterlassen, oder für die Spuren der Natur - als Modus des Philosophierens dienen kann. In einem eleganten Beispiel dafür, wie das Literarische zu einem privilegierten Medium für die Philosophie werden kann, besteht Blochs wichtigste philosophische Erfindung darin, mit dem zu beginnen, was einen Beobachter innehalten lässt - was seltsam und erstaunlich erscheint.
Solchen Spuren folgt er dann in ein Bewusstsein der Beziehungen des Einzelnen zu sich selbst und zur Geschichte, das als ein Denken ins Unbekannte, ins Noch-nicht, und damit als im Kern utopisch konzipiert ist. Jahrhunderts, ist der bescheidenste und schönste Beweis für Blochs utopische Hermeneutik, die sich aus den einfachsten, vertrautesten und dennoch eindrucksvollsten Geschichten und Anekdoten speist und zu einem Ergebnis führt.