Bewertung:

Das Buch stellt eine einzigartige und informative Studie über die Jüdische Autonome Region (JAR) in der Sowjetunion dar, die sich insbesondere auf ihre historische Bedeutung und die Erfahrungen der sowjetischen Juden konzentriert. Es ist gut recherchiert und enthält Fotos, die den Bericht bereichern und ihn für Leser zugänglich machen, die sich für diesen Nischenaspekt der Geschichte interessieren.
Vorteile:Das Buch wird dafür gelobt, dass es sich schnell und leicht lesen lässt, ein wenig bekanntes Thema beleuchtet und einen informativen historischen Kontext über die JAR und die sowjetischen Juden liefert. Viele Rezensenten hoben die gründliche Recherche des Autors und die Einbeziehung von Fotografien hervor, die der Erzählung mehr Tiefe verleihen.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass das Buch nicht ganz ihren Erwartungen entsprach oder eine stärkere persönliche Sichtweise des Autors vermissen ließ. In einigen Kommentaren wurde darauf hingewiesen, dass das Buch zwar voller Fakten sei, das Urteil des Autors aber zu milde ausfalle und die Analyse hätte provokanter ausfallen können.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Stalin's Forgotten Zion: Birobidzhan and the Making of a Soviet Jewish Homeland: An Illustrated History, 1928a 1996
Das sorgfältig dokumentierte und ausführlich illustrierte Buch von Robert Weinberg und Bradley Berman untersucht das gescheiterte Experiment der sowjetischen Regierung, ein sozialistisches jüdisches Heimatland zu schaffen. 1934 wurde ein Gebiet, das im Volksmund als Birobidschan bekannt ist, eine dünn besiedelte Region entlang der chinesisch-sowjetischen Grenze etwa fünftausend Kilometer östlich von Moskau, zum nationalen Heimatland des sowjetischen Judentums erklärt.
Die Gründung der Jüdischen Autonomen Region war Teil des Plans des Kremls, eine Enklave zu schaffen, in der die säkulare, im Jiddischen und im Sozialismus verwurzelte jüdische Kultur als Alternative zu Palästina dienen konnte. Der Kreml sah in der Region auch eine Lösung für verschiedene Probleme, mit denen die sowjetischen Juden konfrontiert waren. Birobidschan existiert auch heute noch, aber trotz seines offiziellen Status sind die Juden eine kleine Minderheit unter den Einwohnern der Region.
Weinbergs Geschichte des sowjetischen Zions stützt sich auf Dokumente aus Archiven in Moskau und Birobidschan sowie auf Fotosammlungen, die noch nie außerhalb von Birobidschan zu sehen waren, und wirft ein neues Licht auf eine Vielzahl wichtiger historischer und zeitgenössischer Fragen zu jüdischer Identität, Gemeinschaft und Kultur. Angesichts der anhaltenden „Judenfrage“ in Russland bietet die Geschichte von Birobidschan einen ungewöhnlichen Ansatzpunkt für die Untersuchung des Schicksals des sowjetischen Judentums unter kommunistischer Herrschaft.