Bewertung:

Sebastian Jungers Buch „Tribe: On Homecoming and Belonging“ (Über Heimkehr und Zugehörigkeit) erforscht Themen im Zusammenhang mit Gemeinschaft, PTBS und der Entkopplung der modernen Gesellschaft. Der Autor argumentiert, dass der moderne Individualismus unser Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit beeinträchtigt, insbesondere bei Kriegsveteranen, die aus dem Krieg zurückkehren. Junger zieht historische Beispiele heran, um zu zeigen, wie Not und gemeinsame Erfahrungen die Gemeinschaft fördern, und stellt die gesellschaftlichen Strukturen in Frage, die zu Gefühlen der Isolation im heutigen Leben beitragen. Während viele Leser seine Einsichten als tiefgründig empfanden, waren einige unzufrieden mit dem Mangel an konkreten Lösungsvorschlägen.
Vorteile:Die Leser lobten das Buch für seinen fesselnden Schreibstil, den zum Nachdenken anregenden Inhalt und die Fähigkeit des Autors, komplexe gesellschaftliche Themen zu formulieren. Viele empfanden es als augenöffnend und reflektierend für die heutigen Herausforderungen in Bezug auf Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Auch der historische Kontext und die Vergleiche, die Junger anstellt, wurden geschätzt und führten zu einem besseren Verständnis moderner Themen.
Nachteile:Einige Leser äußerten ihre Enttäuschung über das Fehlen praktikabler Lösungen zur Verbesserung der Gemeinschaft und zur Behandlung von PTBS bei Veteranen. Einige fanden Jungers Schlussfolgerungen unbefriedigend und merkten an, dass Teile des Buches eher wie eine wissenschaftliche Abhandlung als eine zusammenhängende Erzählung wirkten. Darüber hinaus gab es Kritik an bestimmten Aussagen über Militärangehörige, die einige Leser für unzutreffend hielten.
(basierend auf 1673 Leserbewertungen)
Tribe: On Homecoming and Belonging
Wir haben einen starken Instinkt für die Zugehörigkeit zu kleinen Gruppen, die durch ein klares Ziel und Verständnis definiert sind - „Stämme“. "Diese Stammeszugehörigkeit ist in der modernen Gesellschaft weitgehend verloren gegangen, aber sie wiederzuerlangen könnte der Schlüssel zu unserem psychologischen Überleben sein.
Jahrzehnte vor der Amerikanischen Revolution beklagte Benjamin Franklin, dass die englischen Siedler ständig zu den Indianern flüchteten - aber die Indianer taten fast nie das Gleiche. Die Stammesgesellschaft übt seit Hunderten von Jahren eine nahezu gravitative Anziehungskraft auf die Menschen im Westen aus, und der Grund dafür liegt tief in unserer evolutionären Vergangenheit als gemeinschaftliche Spezies. Das jüngste Beispiel für diese Anziehungskraft sind Kriegsveteranen, die nach Hause kommen und feststellen, dass sie die unglaublich intimen Bindungen des Zuglebens vermissen.
Der Verlust von Nähe am Ende eines Einsatzes könnte eine Erklärung für die hohe Rate an posttraumatischen Belastungsstörungen sein, unter denen Militärveteranen heute leiden. TRIBE verbindet Geschichte, Psychologie und Anthropologie und erforscht, was wir von Stammesgesellschaften über Loyalität, Zugehörigkeit und die ewige menschliche Suche nach Sinn lernen können.
Es erklärt die Ironie, dass - sowohl für viele Veteranen als auch für Zivilisten - Krieg sich besser anfühlt als Frieden, dass sich Widrigkeiten als Segen erweisen können und dass Katastrophen manchmal in besserer Erinnerung bleiben als Hochzeiten oder tropische Urlaube. TRIBE erklärt, warum wir stärker sind, wenn wir zusammenkommen, und wie dies auch in der heutigen gespaltenen Welt erreicht werden kann.