
Thomas Jefferson's 'Notes on the State of Virginia': A Prolegomena
Warum schrieb Jefferson die "Notes on the State of Virginia"? Heute gibt es zwei gängige Thesen. Die erste, die Alphabet-Suppen-These, besagt, dass das Buch mehr oder weniger eine lose Sammlung von Notizen als Antwort auf die 22 Fragen des französischen Diplomaten Franois Barb-Marbois ist.
Dass Jefferson die Anordnung seiner Antworten auf die Fragen geändert hat, hat damit zu tun, dass er seinen Antworten eine flüssigere "Erzählung" geben wollte, aber abgesehen davon sollte man vorsichtig sein, nicht zu viel in seine Umstrukturierung hineinzulesen. Die zweite, die dekonstruktivistische These, besagt, dass eine sorgfältige Dekonstruktion des Textes eine latente These offenbart, die Jefferson seinen Lesern bewusst oder unbewusst vorenthalten hat. Beide Ansichten sind problematisch.
Erstere kann nicht erklären, warum Jefferson sich so sehr in das Projekt vertiefte, die Fragen von Marbois so umstellte, dass das Buch nahtlos von der Natur zur Kultur überging, und seine oft sehr langen Antworten selbst nach der Stockdale-Ausgabe von 1787 immer wieder überarbeitete. Letztere leidet unter der Tatsache, dass Jefferson nie dazu neigte, elliptisch zu schreiben.
Thomas Jeffersons "Notizen über den Staat Virginia": A Prolegomena" ist ein Versuch, eine alternative, "dialektische" Lesart zu den gängigen Interpretationen des Buches zu bieten. Das Buch, so Holowchak, ist weder ein einfaches Omnium Gatherum noch ist seine Botschaft nur durch Dekonstruktion zugänglich. Es gibt eine offensichtliche Bewegung von der Natur (gr., 'phusis') in den ersten sieben Fragen zur Kultur (gr., 'nomos') in den restlichen 16 Fragen, aber diese "Bewegung" ist nicht linear.
Die frühen naturalistischen Fragen bilden den Ausgangspunkt für Jeffersons Erörterung der kulturellen Aspekte Virginias, und Jeffersons Ausführungen zu den kulturellen Aspekten Virginias sind ohne häufige Rückgriffe auf die naturalistischen Fragen nicht zu verstehen, daher die Dialektik. Jeffersons übergeordnetes Ziel, so Holowchak, ist die Aneignung dessen, was die Natur für den Menschen gegeben hat - die Vervollkommnung des sozialen Staates durch die Zähmung der Natur und ihre Nutzung zur Verbesserung des Menschen.