Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der philosophischen und religiösen Perspektiven zum Status der Tiere in der Gesellschaft von 600 v. Chr. bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf bemerkenswerten Persönlichkeiten vom Stoizismus und Neuplatonismus bis zur zeitgenössischen Philosophie liegt. Sorabji argumentiert, dass das traditionelle westliche Denken tierfreundliche Perspektiven weitgehend an den Rand gedrängt hat, was unser heutiges Verhältnis zu Tieren erheblich beeinträchtigt.
Vorteile:Das Buch wird für seine gründliche Recherche, die beeindruckende Beherrschung der klassischen Literatur und die gut argumentierten Diskussionen gelobt. Es dient als hervorragende Primärquelle für Debatten über die Beziehungen zwischen Mensch und Tier und stellt neue moralische Überlegungen zum Geist und zur Wahrnehmung von Tieren an. Es gilt auch als sehr gut lesbar und gut strukturiert.
Nachteile:Einige Leser könnten den Schwerpunkt auf klassischer Literatur und philosophischer Theorie als weniger nachvollziehbar empfinden, und diejenigen, die einen zeitgemäßeren oder leichter zugänglichen Überblick suchen, könnten den Eindruck haben, dass das Buch zu dicht an akademischen Diskursen ist.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Animal Minds and Human Morals
Sie haben keine Syntax, also können wir sie essen. Richard Sorabji zufolge basierte diese den stoischen Philosophen zugeschriebene Schlussfolgerung auf Aristoteles' Argument, dass Tiere keinen Verstand haben. In seinem faszinierenden, sehr gelehrten Buch zeichnet Sorabji die Wurzeln unseres Denkens über Tiere bis zu den aristotelischen und stoischen Überzeugungen zurück. Indem er ein wiederkehrendes Thema in der antiken Philosophie des Geistes aufgreift, zeigt er, dass die heutigen Kontroversen über die Rechte der Tiere nur das jüngste Kapitel in Jahrtausende alten Debatten darstellen.
Sorabji untersucht ein breites Spektrum griechischer philosophischer Texte und untersucht, wie sich die klassischen Diskussionen über die Fähigkeiten von Tieren mit zentralen Fragen überschneiden, nicht nur in der Ethik, sondern auch in der Definition menschlicher Rationalität: die Natur von Konzepten; wie sich Wahrnehmungen von Überzeugungen unterscheiden; wie sich Gedächtnis, Absicht und Emotionen zur Vernunft verhalten; und inwieweit Sprache, Fähigkeiten und Schlussfolgerungen als Beweise der Vernunft dienen können. Er konzentriert sich auf die Bedeutung von rituellen Opfern und dem Verzehr von Fleisch und untersucht die religiösen Kontexte der Behandlung von Tieren im antiken Griechenland und im mittelalterlichen westlichen Christentum. Er befasst sich auch eingehend mit den zeitgenössischen Verteidigungen der Tierrechte durch Peter Singer, Tom Regan und Mary Midgley.
Animal Minds and Human Morals wirft ein neues Licht auf die traditionellen Argumente rund um den Status der Tiere und weist darüber hinaus auf aktuelle moralische Dilemmata hin. Das Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Wissenschaftler und Studenten der antiken Philosophie, der Ethik, der Philosophiegeschichte, der Klassischen Philologie und der Mediävistik sowie für alle, die sich ernsthaft mit unserer Beziehung zu anderen Arten beschäftigen.