Bewertung:

Die Rezensionen zeigen eine Kluft zwischen der Bewunderung für Wittgensteins philosophische Einsichten im „Tractatus“ und der Frustration über die Qualität bestimmter verfügbarer Ausgaben, insbesondere der kostenlosen oder billigeren Versionen. Während viele die Tiefe, die Klarheit und die revolutionären Ideen des Buches loben, gibt es erhebliche Beschwerden über Tippfehler, Formatierungsprobleme und schlechte Übersetzungen in verschiedenen Ausgaben, so dass die Leser ihre Ausgaben sorgfältig auswählen sollten.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiches und revolutionäres philosophisches Werk
⬤ bewusstseinserweiternde Konzepte
⬤ gelobt für Klarheit und innere Konsistenz
⬤ als unverzichtbare Lektüre für Studenten und Denker
⬤ schöne Logik und tiefes Denken.
⬤ Viele Ausgaben, vor allem billigere oder kostenlose, sind mit typografischen Fehlern, schlechter Formatierung und fragwürdigen Übersetzungen behaftet
⬤ einige Leser fanden den Text anspruchsvoll und dicht
⬤ Bedenken über die Qualität der Ausgabe schmälern das Leseerlebnis.
(basierend auf 42 Leserbewertungen)
Der Tractatus Logico-Philosophicus (weithin abgekürzt und zitiert als TLP) (lateinisch für Logisch-Philosophische Abhandlung oder Abhandlung über Logik und Philosophie) ist das einzige abendfüllende philosophische Werk des österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde. Das Projekt hatte ein umfassendes Ziel: die Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit zu bestimmen und die Grenzen der Wissenschaft zu definieren. Es wird von Philosophen als ein bedeutendes philosophisches Werk des zwanzigsten Jahrhunderts anerkannt. G. E. Moore schlug den lateinischen Titel des Werks ursprünglich als Hommage an den Tractatus Theologico-Politicus von Baruch Spinoza vor.
Wittgenstein schrieb die Notizen zum Tractatus, während er als Soldat im Ersten Weltkrieg diente, und vollendete ihn während eines Militärurlaubs im Sommer 1918. Er wurde erstmals 1921 auf Deutsch als Logisch-Philosophische Abhandlung veröffentlicht. Der Tractatus war vor allem unter den logisch-positivistischen Philosophen des Wiener Kreises, wie Rudolf Carnap und Friedrich Waismann, einflussreich. Bertrand Russells Artikel "Die Philosophie des logischen Atomismus" wird als Ausarbeitung von Ideen dargestellt, die er von Wittgenstein gelernt hatte.
Der Tractatus zeichnet sich durch einen strengen und knappen literarischen Stil aus. Das Werk enthält fast keine Argumente im eigentlichen Sinne, sondern besteht vielmehr aus deklarativen Aussagen oder Passagen, die als selbstverständlich gelten sollen. Die Aussagen sind hierarchisch nummeriert, mit sieben Grundaussagen auf der ersten Ebene (nummeriert 1-7), wobei jede Unterebene ein Kommentar oder eine Ausarbeitung der Aussage auf der nächsthöheren Ebene ist (z. B. 1, 1. 1, 1. 11, 1. 12, 1. 13). Insgesamt umfasst der Tractatus 526 nummerierte Aussagen.
Wittgensteins spätere Werke, vor allem die posthum veröffentlichten Philosophischen Untersuchungen, kritisierten viele seiner früheren Ideen im Tractatus.