Bewertung:

Das Buch „Traditionelle japanische Lyrik: An Anthology“ von Steven D. Carter hat überwältigend positive Rezensionen erhalten, in denen die umfassende Sammlung japanischer Gedichte aus verschiedenen historischen Epochen hervorgehoben wird. Die Rezensenten schätzen das übersichtliche Format, die wortgewandten Übersetzungen und die begleitenden Kommentare, die das Verständnis fördern. Einige Kritiker weisen jedoch auf das Fehlen der originalen japanischen Rechtschreibung hin und erwähnen, dass einige Übersetzungen möglicherweise nicht das volle Wesen der Gedichte erfassen.
Vorteile:⬤ Umfassende Sammlung von über 1.100 Gedichten
⬤ gut geordnet nach Dichter mit informativen Anmerkungen
⬤ gutes Gleichgewicht zwischen Poesie und historischem Kontext
⬤ wunderschön geschriebene Übersetzungen
⬤ sowohl für Gelehrte als auch für Gelegenheitsleser zugänglich
⬤ enthält Romaji für Nicht-Japaner
⬤ von langjährigen Liebhabern japanischer Poesie hoch geschätzt.
⬤ Einige Übersetzungen geben die ursprüngliche poetische Essenz nicht vollständig wieder
⬤ die ursprüngliche japanische Rechtschreibung fehlt
⬤ wird als akademisch empfunden, was nicht alle Leser ansprechen dürfte
⬤ etwas teuer.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Traditional Japanese Poetry: An Anthology
Diese Anthologie vereint in praktischer Form eine reiche Auswahl japanischer Poesie in traditionellen Gattungen, die von den frühesten Zeiten bis ins zwanzigste Jahrhundert zurückreicht. Mit mehr als 1.100 Gedichten ist sie die vielfältigste und umfassendste Auswahl traditioneller japanischer Poesie, die derzeit auf Englisch verfügbar ist.
Ezra Pound bezeichnete die Poesie als die konzentrierteste Form des verbalen Ausdrucks, und die großen Dichter Japans schrieben Gedichte, die so aufgeladen und komprimiert sind, wie Gedichte nur sein können. Die japanische Sprache mit ihren wenigen Konsonaten und noch weniger Vokalen eignet sich nicht für ausgedehnte Formen, so dass kleine Gedichte besser und vielleicht kraftvoller wirken. Hinzu kommt der historische Kontext, in dem sich die japanische Poesie entwickelte - die hochentwickelte Gesellschaft der frühen Höfe von Nara und Kyoto. In diesem Umfeld diente die Poesie sowohl der Kommunikation zwischen Liebhabern und Freunden als auch dem künstlerischen Ausdruck, und es entwickelte sich eine Tradition kryptischer Äußerungen, bei der Notizen von Ärmel zu Ärmel weitergereicht oder Rätsel in der Nacht heimlich ausgetauscht wurden.
Zusammen mit dem hohen Anstand, der jahrhundertelang in der höfischen Gesellschaft herrschte, sind dies die Voraussetzungen für die Entwicklung des klassischen Uta (auch Tanka oder Waka genannt), der dreisilbigen Form, die die Grundlage für praktisch alle japanischen Gedichte zwischen 850 und 1900 bildet.
Bei der Auswahl der Gedichte hat der Herausgeber Autoren und Werken den Vorzug gegeben, denen von der japanischen Wissenschaft eine große künstlerische und/oder historische Bedeutung zugesprochen wird. Aus diesem Grund sind bedeutende Dichter wie Kakinomoto no Hitomaro, Izumi Shikibu, Saigyo und Matsuo Basho besonders wichtige Sammlungen wie Man'yoshu, Kokinshu und Shin kokinshu. Darüber hinaus enthält der Band auch Kostproben aus Gattungen wie dem poetischen Tagebuch, dem verknüpften Vers, chinesischen Formen und dem komischen Vers.