Bewertung:

Der Roman „Tyll“ erzählt die Geschichte von Tyll Ulenspiegel, einer Figur aus der deutschen Folklore, die durch die turbulenten Zeiten des Dreißigjährigen Krieges navigiert. Das Buch kombiniert magischen Realismus, historische Fiktion und einen nicht-linearen Erzählstil und bietet einen Wandteppich von Tylls Begegnungen mit verschiedenen historischen Figuren, während er über das Chaos des Krieges und die menschliche Torheit reflektiert.
Vorteile:Die Leserinnen und Leser schätzen die fantasievolle Erzählweise, den lyrischen Schreibstil und die atmosphärisch dichten Beschreibungen. Die Figur des Tyll ist sowohl charmant als auch vielschichtig und ermöglicht eine fesselnde Erkundung der Geschichte und der menschlichen Erfahrung. Einblicke in den Dreißigjährigen Krieg und gut gezeichnete Nebenfiguren, insbesondere Elizabeth Stuart, werden ebenfalls als Stärken hervorgehoben. Die Übersetzung wird für ihre Flüssigkeit gelobt, die das Lesen zum Vergnügen macht.
Nachteile:Einige Rezensenten empfanden die nicht-lineare Erzählung als Herausforderung, die eine sorgfältige Aufmerksamkeit erfordert, um Verwirrung zu vermeiden. Andere merkten an, dass bestimmte Abschnitte des Buches zusammenhanglos oder weniger fesselnd wirkten als andere, insbesondere jene, die sich auf Tylls Charakter konzentrieren. Ein Mangel an Hintergrundwissen über den Dreißigjährigen Krieg könnte einige Leser daran hindern, die Geschichte zu verstehen, und einige Leser fanden das Buch langweilig oder unbefriedigend, was darauf hindeutet, dass es nicht jedem gefällt.
(basierend auf 60 Leserbewertungen)
The New York Times Best Historical Fiction of 2020
Die beste Belletristik des Jahres 2020 von The Guardian.
Thrillist's Best Books of the Year
Daniel Kehlmann verlegt die mittelalterliche Legende des Tricksters Tyll Ulenspiegel ins siebzehnte Jahrhundert in einem bezaubernden Werk aus magischem Realismus, makabrem Humor und ausgelassenem Abenteuer.
Tyll ist ein schmächtiger Junge, der in einem ruhigen Dorf aufwächst, bis sein Vater, ein Müller mit einem verbotenen Interesse an Alchemie und Magie, von der Kirche entdeckt wird. Nachdem Tyll mit der Tochter des Bäckers geflohen ist, gerät er an einen reisenden Artisten, der ihm sein Handwerk beibringt. Als Gaukler und Hofnarr bahnt sich Tyll seinen eigenen Weg durch eine vom Dreißigjährigen Krieg verwüstete Welt, entgeht den Hexenjägern, entkommt einem eingestürzten Bergwerk außerhalb einer belagerten Stadt und unterhält auf seinem Weg den exilierten König und die Königin von Böhmen.
Das Ergebnis ist sowohl eine fesselnde Geschichte als auch eine bewegende Hommage an die Macht der Kunst angesichts der sinnlosen Brutalität der Geschichte.
Aus dem Deutschen übersetzt von Ross Benjamin.