Bewertung:

Die Rezensionen zu Shlomo Sands Werk zeigen ein polarisiertes Bild: Befürworter loben seine bahnbrechende Kritik am Zionismus und seinen historischen Erzählungen, während Kritiker seine Schlussfolgerungen vehement ablehnen und sie als Pseudo-Geschichte und Förderung antisemitischer Mythen bezeichnen.
Vorteile:Befürworter von Sands Werk feiern es als eine meisterhafte und bahnbrechende Untersuchung der europäischen zionistischen Kolonisationsbewegung und betonen ihre Relevanz und die Bestätigung seiner historischen These durch moderne genetische Studien. Das Buch wird für seinen bedeutenden Einfluss auf die Diskussionen über Nationalismus und jüdische Identität anerkannt, was es für Leser mit Interesse an Geschichte und politischer Ideologie wertvoll macht.
Nachteile:Kritiker argumentieren, dass Sands Werk historische Fakten verzerrt und antisemitische Narrative übernimmt, insbesondere die falsche Darstellung der jüdischen Abstammung von den Chasaren. Viele sehen seine Behauptungen als schädlich an, da sie die Idee fördern, dass moderne Juden keine legitimen Nachkommen der alten jüdischen Bevölkerung sind und somit ihre Rechte auf das Land Israel untergraben. Dies hat dazu geführt, dass Sand beschuldigt wurde, ein Stalinist und Antizionist zu sein, was seine akademische Integrität in Misskredit brachte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
On the Nation and the 'Jewish People'
Ernest Renan war einer der intellektuellen Giganten der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in Frankreich, der Mann, der als erster das Studium des Nationalismus eröffnete. In diesem Buch zeigt Shlomo Sand, der Autor des Bestsellers Die Erfindung des jüdischen Volkes, die Komplexität von Renans Denken auf.
Sand zeigt die Beziehung zwischen Renans Werk und dem der wichtigsten Denker des 20. Jahrhunderts zum Thema Nationalismus, wie Raymond Aron und Ernest Gellner, auf und argumentiert für die anhaltende Bedeutung der Beschäftigung mit Renan.
Neben seinem Essay stellt Sand zwei klassische Vorlesungen von Renan vor: In der ersten, der berühmten "Was ist eine Nation?", argumentiert er, dass Nationen nicht auf Rasse, Religion und Sprache beruhen; in der zweiten zeigt er anhand historischer Beweise, dass die Juden nicht als "reine Ethnie" betrachtet werden können. On the Nation and the Jewish People ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis des Nationalismus und bringt das Werk eines zutiefst missverstandenen Denkers wieder ins Spiel.