Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Essays über Henry Miller, insbesondere über seine anarchistischen Werke. Während einige Leser die Auseinandersetzung des Autors mit weniger bekannten Werken zu schätzen wissen, kritisieren andere, dass das Buch selbstverliebt ist und es ihm an literaturkritischer Tiefe mangelt.
Vorteile:Enthält Essays über weniger bekannte Werke von Henry Miller; richtet sich an engagierte Miller-Fans.
Nachteile:⬤ Selbstverliebt mit mangelndem Tiefgang
⬤ scheint bedeutende Miller-Forschung zum Anarchismus zu ignorieren
⬤ nicht für allgemeine Leser oder als ernsthafte Kritik geeignet.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
On Henry Miller: Or, How to Be an Anarchist
Eine fesselnde Einladung, Henry Miller neu zu entdecken - und zu lernen, wie seine anarchistische Sensibilität uns helfen kann, dem "klimatisierten Albtraum" der modernen Welt zu entkommen.
Der kritische Ruf des amerikanischen Schriftstellers Henry Miller - wenn auch nicht seine populäre Leserschaft - ist spätestens seit Kate Milletts scharfer Kritik in Sexual Politics, ihrer bahnbrechenden Studie über Frauenfeindlichkeit in Literatur und Kunst von 1970, in den Hintergrund getreten. Selbst ein Miller-Fan wie der gefeierte schottische Schriftsteller John Burnside findet Millers "Sexbücher" - darunter The Rosy Crucifixion, Tropic of Cancer und Tropic of Capricorn - "langweilig und peinlich". Aber Burnside sagt, dass Millers berüchtigtes Image als "Pornograf und Frauenhasser" seine entscheidende, wahre Bedeutung verdeckt hat - seine anarchistische Sensibilität und die Art und Weise, wie sie uns zeigt, wie wir uns durch die Flucht vor Konformität aller Art aus dem "klimatisierten Albtraum" der modernen Welt retten können.
Miller schrieb, dass "es keine Rettung gibt, wenn man sich an eine Welt anpasst, die verrückt ist", und in diesem kurzen, fesselnden und persönlichen Buch zeigt Burnside, wie Miller uns lehrt, uns weniger an die Welt anzupassen, um einer lebenslangen Verurteilung zum Gefängnis der sozialen, intellektuellen, emotionalen und materiellen Konditionierung zu widerstehen. Indem er die gesamte Bandbreite von Millers Werk erkundet und dabei besonderes Augenmerk auf The Air-Conditioned Nightmare und The Colossus of Maroussi legt, zeigt Burnside, wie Miller mit Humor und Weisheit die missverstandene Tradition des anarchistischen Denkens beleuchtet. Nebenbei reflektiert Burnside über den enormen Einfluss von Rimbaud auf Miller und darüber, wie Rimbaud und Miller sein eigenes Schreiben beeinflusst haben.
Als unkonventionelle und ansprechende Darstellung eines zu Unrecht vernachlässigten Schriftstellers bringt uns On Henry Miller eine Figur zurück, deren scharfe Kritik an der modernen Welt nie aktueller war.