
Ukraine--Crimea--Russia: Triangle of Conflict
Die Krim war in den 1990er Jahren die einzige Region der Ukraine, in der Separatismus aufkam und ein interethnischer Konflikt zwischen der ukrainischen Zentralregierung, den ethnischen Russen auf der Krim und den Krimtataren hätte entstehen können. Ein solcher Konflikt hätte unweigerlich Russland und die Türkei mit hineingezogen.
Russland hatte im Rahmen der ehemaligen sowjetischen Schwarzmeerflotte eine große Anzahl von Truppen auf der Krim stationiert. Auch die Ukraine war bis 1996 eine atomare Militärmacht. In diesem Buch werden zwei miteinander zusammenhängende Fragen analysiert.
Erstens beantwortet es die Frage, warum die Ukraine, die Krim und Russland seit jeher ein Dreieck bilden, in dem es um eine Region geht, die die Ukraine, die Tataren und Russland seit jeher für sich beanspruchen. Zweitens wird erklärt, warum interethnische Gewalt in der Ukraine abgewendet werden konnte, obwohl die Krim viele der Voraussetzungen dafür mitbrachte, dass die Ukraine in die Fußstapfen der interethnischen Auseinandersetzungen in ihrer ehemaligen sowjetischen Nachbarschaft in Moldawien (Transnistrien), Aserbaidschan (Berg-Karabach), Georgien (Abchasien, Südossetien) und Russland (Tschetschenien) treten konnte.