
Entangling Web: The Fractious Story of Christianity in Europe
Europa hat in der Geschichte des Christentums eine enorm wichtige Rolle gespielt und war von etwa 900 bis 1980 der Kontinent mit den meisten Christen.
Heute leben jedoch nur noch 22 Prozent aller Christen in der Welt in Europa, während es im Jahr 1900 noch 68 Prozent waren. Der Haupttrend der europäischen Religion im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert war die Säkularisierung - die Auflösung und der abnehmende Einfluss der Staatskirchen, die geringere Bedeutung der Religion im öffentlichen Raum, der Rückgang religiöser Überzeugungen und Praktiken und der Wechsel einzelner Religionen vom Christentum zum Atheismus und Agnostizismus.
Vor hundert Jahren galt, dass der typische Christ in der Welt ein weißer Europäer war. Angesichts der aktuellen Trends ist Europa jedoch eindeutig nicht mehr das geografische und demografische Zentrum des Weltchristentums. Das bedeutet jedoch nicht, dass Europa in der Zukunft keine Rolle mehr spielen wird.
Es ist immer noch die Heimat bedeutender christlicher Gemeinschaften, wie der Katholiken (Rom), der Anglikaner (Canterbury), der Russisch-Orthodoxen (Moskau) und der Lutheraner (Genf). Die europäischen Missionswerke sind weltweit aktiv und bieten theologische Ausbildung und soziale Wohlfahrtsprogramme an, bekämpfen den Klimawandel und setzen sich für die Gleichstellung der Geschlechter ein.