Bewertung:

Michael Taussigs Buch untersucht das Konzept der öffentlichen Geheimhaltung anhand einer detaillierten Erzählung, die kulturelle Phänomene mit kritischer Theorie und Ethnologie verknüpft. Es betont, wie wichtig es ist, Geheimhaltung als kulturelle Praxis zu verstehen, die soziales Wissen formt.
Vorteile:Das Buch bietet eine durchdachte Erzählung, schöpft aus einem breiten Spektrum beeindruckender Quellen und setzt sich mit kritischen Theoretikern auseinander. Es bietet tiefe Einblicke in das Konzept der öffentlichen Geheimhaltung und ihre Rolle im gesellschaftlichen Leben.
Nachteile:Die Untersuchung kann als eigenwillig angesehen werden, und die Diskussionen können komplex sein, so dass sie für einige Leser möglicherweise schwer zu verstehen sind.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Defacement: Public Secrecy and the Labor of the Negative
Defacement fragt, was passiert, wenn etwas Wertvolles entweiht wird. Es geht von der Vorstellung aus, dass eine solche Aktivität gerade in ihrer Abstoßung attraktiv ist und dass sie selbst in den säkularsten Gesellschaften und Umständen etwas Heiliges schafft.
Indem es das menschliche Gesicht als idealen Typus für das Nachdenken über eine solche Verletzung festlegt, wirft dieses Buch die Frage der Geheimhaltung als die Tiefe auf, die mit dem Zerreißen der Oberfläche an die Oberfläche zu kommen scheint. Dieses Auftauchen wird umso subtiler und raffinierter, um nicht zu sagen alltäglicher, durch die absichtlich partiellen Enthüllungen, die mit dem öffentlichen Geheimnis verbunden sind - definiert als das, was allgemein bekannt ist, aber aus dem einen oder anderen Grund nicht leicht artikuliert werden kann. Taussig argumentiert, dass diese Art von Wissen (zu wissen, was man nicht weiß) die mächtigste Form des sozialen Wissens ist, und arbeitet mit Ideen und Motiven von Nietzsche, William Burroughs, Elias Canetti, Georges Bataille und der Ethnographie der Demaskierung in so genannten primitiven Gesellschaften, um seine früheren Arbeiten über Mimesis und Transgression zu erweitern.
Seiner Beschäftigung mit der Verunstaltung und dem öffentlichen Geheimnis liegt die Suche nach einer Art des Wahrheitserzählens zugrunde, die entlarvt, aber nur, um wieder zu verzaubern. Damit unterstreicht er Walter Benjamins Auffassung, dass es bei der Wahrheit nicht um die Enthüllung des Geheimnisses geht, sondern um eine Enthüllung, die ihm gerecht wird.