Bewertung:

Das Buch „Virtual Politics: Faking Democracy in the Post-Soviet World“ von Andrew Wilson bietet eine detaillierte Untersuchung der Art und Weise, wie postsowjetische politische Systeme demokratische Prozesse durch das, was Wilson als ‚politische Technologie‘ bezeichnet, manipulieren. Durch die Analyse der historischen Wurzeln dieser manipulativen Strategien gibt Wilson Einblicke in die Art der Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft in den postsowjetischen Ländern und betont die Fortsetzung des sowjetischen Erbes in der heutigen Politik. Das Buch zeichnet sich durch seine konzeptionelle Innovation und gründliche Recherche aus und ist daher sowohl für Politikwissenschaftler als auch für diejenigen, die sich für die postsowjetischen Übergänge interessieren, unverzichtbar.
Vorteile:⬤ Innovative Konzepte wie die 'politische Technologie'
⬤ gut recherchiert mit umfangreichen Details und Fakten
⬤ beeinflussen zukünftige Studien zur postsowjetischen Politik
⬤ relevant für das Verständnis globaler demokratischer Manipulationen
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die Entwicklung politischer Praktiken, die in der sowjetischen Geschichte verwurzelt sind.
⬤ Manche mögen Wilsons Betonung der „politischen Technologie“ als vertraut oder wenig originell empfinden
⬤ Leser könnten es als dicht und zu detailliert empfinden
⬤ aufgeklärte russische oder ukrainische Politikwissenschaftler könnten keine neuen Erkenntnisse finden, die auf ihren Kontext anwendbar sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Virtual Politics: Faking Democracy in the Post-Soviet World
Staaten wie Russland und die Ukraine sind vielleicht nicht zum Totalitarismus oder zur traditionellen autoritären Formel des Füllens der Wahlurnen zurückgekehrt. Stattdessen hat sich eine ganze Industrie der "politischen Technologie" entwickelt, mit zwielichtigen Privatfirmen und staatlichen "Fixern", die sich mit lukrativen Verträgen der schwarzen Kunst der Organisation von Wahlerfolgen widmen.
Dieses Buch deckt die ausgeklügelten Techniken des "virtuellen" politischen Systems auf, die zur Legitimierung postsowjetischer Regime eingesetzt werden: ganze Scheinparteien, Phantom-Politiker und "Vogelscheuchen"-Gegner. Und er deckt die überragende Rolle der Massenmedien bei der Projektion dieser Kreationen und bei der Verfälschung des gesamten politischen Prozesses auf.
Wilson argumentiert, dass es nicht in erster Linie wirtschaftliche Probleme sind, die die Entwicklung einer sinnvollen Demokratie in der ehemaligen sowjetischen Welt so schwierig gemacht haben. Obwohl der Westen seine "Spin Doctors", schmutzigen Tricks und aggressiven Werbekampagnen gesehen hat, ist es die einzigartige post-bolschewistische Kultur der "politischen Technologie", die das Haupthindernis für eine bessere Regierungsführung in der Region, für eine wirkliche Beteiligung des Volkes an öffentlichen Angelegenheiten und für die Modernisierung der politischen Wirtschaft auf lange Sicht darstellt.