Bewertung:

Das Buch „Von Völkern zu Nationen: A History of Eastern Europe“ bietet eine umfassende und detaillierte Erkundung der osteuropäischen Geschichte, wobei die Bedeutung des Nationalismus und die komplexe Vergangenheit der Region hervorgehoben werden. Es deckt einen breiten Zeitrahmen von den frühen slawischen Stämmen bis zum Fall des Kommunismus im Jahr 1989 ab, könnte aber aufgrund seiner Länge und Tiefe für manche Leser überwältigend sein.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert, schön geschrieben und umfassend mit über 900 Seiten detailliertem Inhalt
⬤ hebt die Bedeutung des Nationalismus in der osteuropäischen Geschichte effektiv hervor
⬤ fesselnder Schreibstil
⬤ geeignet für Akademiker und diejenigen mit Vorkenntnissen der Region
⬤ informativ und bereichernd für diejenigen, die mit der osteuropäischen Geschichte nicht vertraut sind.
⬤ Langsamer Einstieg und möglicherweise nicht so gründlich wie bei anderen Historikern
⬤ langatmig und dicht, möglicherweise überwältigend für Gelegenheitsleser
⬤ einige Kritiker erwähnen, dass es sich eher wie eine wissenschaftliche Dissertation als ein praktischer Leitfaden liest
⬤ fehlende Bilder in der Kindle-Version
⬤ einige Leser waren der Meinung, dass der Fokus auf bestimmte Regionen wie den Balkan fehlt.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
From Peoples Into Nations: A History of Eastern Europe
Eine umfassende erzählende Geschichte Osteuropas vom späten achtzehnten Jahrhundert bis heute
In den 1780er Jahren verfügte der Habsburger Monarch Joseph II., dass von nun an Deutsch die Sprache seines Reiches sein sollte. Seine Absicht war es, aus seinen riesigen und disparaten Besitztümern einen einheitlichen Staat zu schmieden, doch seine Maßnahme hatte den gegenteiligen Effekt: Sie löste bei seinen ungarischen, tschechischen und anderen Untertanen die Entstehung konkurrierender Nationalismen aus, die befürchteten, dass ihre Sprachen und Kulturen verloren gehen würden. In dieser umfassenden erzählerischen Geschichte Osteuropas seit dem späten 18. Jahrhundert verbindet John Connelly die Geschichten der verschiedenen Völker der Region und zeigt, dass sie auf einer tiefen Ebene ein gemeinsames Verständnis der Vergangenheit haben.
Eine uralte Geschichte von Invasion und Migration hat die Region zu einer Kulturlandschaft von außerordentlicher Vielfalt gemacht, einem Flickenteppich, in dem Slowaken, Bosnier und zahllose andere Seite an Seite leben und in dem die Forderungen nach nationaler Autonomie oft blutige Auswirkungen auf die miteinander verwobenen Ethnien hatten. Connelly zeichnet den Aufstieg des Nationalismus in den polnischen, österreichisch-ungarischen und osmanischen Ländern nach, die Gründung neuer Staaten nach dem Ersten Weltkrieg und ihre spätere Übernahme durch das Nazireich und den Sowjetblock, das Wiederaufleben der Demokratie und separatistischer Bewegungen nach dem Zusammenbruch des Kommunismus sowie den jüngsten Aufschwung populistischer Politik in der gesamten Region.
Aufgrund dieser gemeinsamen Erfahrung des Umbruchs sind die Osteuropäer Menschen mit einem ausgeprägten Gefühl für die Unsicherheit der Geschichte: Sie wissen, dass Nationen nicht ewig bestehen, sondern kommen und gehen; manchmal verschwinden sie. Von Völkern zu Nationen erzählt ihre Geschichte.
-- "Überleben: Globale Politik und Strategie".