Bewertung:

Erich Kastners Roman „Vor die Hunde gehen: Die Geschichte eines Moralisten“ schildert anschaulich und stimmungsvoll das Weimarer Berlin zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und konzentriert sich auf das Leben des desillusionierten Werbetexters Jacob Fabian. Das Buch befasst sich mit Themen wie moralischem Verfall, wirtschaftlicher Not und der Suche nach individuellem Sinn vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umwälzungen. Während es für seine starken Charakterisierungen und die stimmungsvolle Kulisse gelobt wurde, wurde es in der letzten Ausgabe auch für seine Sprache und Darstellung kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet eine atmosphärische Darstellung des Weimarer Berlins
⬤ behandelt tiefgreifende Themen wie moralischen Verfall, Individualismus und gesellschaftlichen Zusammenbruch
⬤ fesselnde Charakterstudie
⬤ schnelle und fesselnde Lektüre
⬤ historisch bedeutsam
⬤ enthält eindrucksvolle Bilder und satirischen Humor.
⬤ Einige Leser finden es deprimierend und düster
⬤ es gibt Kritik an der Qualität der Übersetzung und der Darstellung in bestimmten Ausgaben
⬤ die Handlung wird von einigen als nicht kohärent empfunden
⬤ politische Gewalt wird eher als komisch denn als ernst beschrieben.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Going to the Dogs: The Story of a Moralist
Going to the Dogs spielt in Berlin nach dem Börsenkrach von 1929 und vor der Machtergreifung der Nazis, in Jahren steigender Arbeitslosigkeit und finanziellen Zusammenbruchs. Der Moralist, um den es geht, ist Jakob Fabian, "zweiunddreißig Jahre alt, Beruf variabel, derzeit Werbetexter... schwaches Herz, braunes Haar", ein junger Mann mit hervorragender Ausbildung, der jedoch auf Dauer zu einem schlecht bezahlten Job ohne kurz- oder langfristige Sicherheit verdammt ist.
Was ist zu tun? Fabian und seine Freunde machen das Beste daraus - sie gehen zur Arbeit, obwohl sie jederzeit entlassen werden könnten, und abends gehen sie in die Kabaretts und versuchen, es mit Mädchen zu treiben, während sie eine Menge scharfsichtiger und scharfsinniger Beobachtungen über Politik, Leben und Liebe machen, oder was auch immer. Nicht dass es einen Unterschied macht. Die Arbeiter verlieren ihre Arbeit an neue Technologien, während die Geschäftsleute damit beschäftigt sind, Geld zu verdienen, und jeder, der kann, geht in Tanz- und Sexclubs oder nimmt an Fahrradmarathons teil, denn solange die Hoffnung besteht, die richtige Person zu treffen oder (sogar) das Richtige zu tun, warum sollte man dann aufhören?
Going to the Dogs gibt, in den Worten des einleitenden Autors Rodney Livingstone, "die letzten frenetischen Jahre in Deutschland vor 1933 auf brillante Weise und mit greifbarer Unmittelbarkeit wieder." Es ist auch ein Buch für unsere Zeit.