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Why Grow Up?: Subversive Thoughts for an Infantile Age
Unsere Kultur ist von der Jugend besessen - und warum auch nicht? Worin liegt der Reiz des Älterwerdens, der Übernahme von Verantwortung und der Aufgabe von Träumen, des ständigen Tauschs von Möglichkeiten gegen Erfahrungen?
Die Philosophin Susan Neiman argumentiert, dass das Fehlen ansprechender Modelle der Reife kein Zufall ist: Indem wir das Leben als einen abwärts gerichteten Prozess beschreiben, bereiten wir junge Menschen darauf vor, sehr wenig von ihm zu erwarten - und zu verlangen -. In Why Grow Up? stellt sie unsere Kultur der permanenten Adoleszenz in Frage und wendet sich an Denker wie Kant, Rousseau und Arendt, um ein Modell der Reife zu finden, das nicht auf Resignation beruht. Beim Erwachsenwerden bewegen wir uns von dem grenzenlosen Vertrauen der Kindheit zu der eigenartigen Mischung aus Enttäuschung und Begeisterung, die mit der Adoleszenz einhergeht. Reife bedeutet jedoch, den Mut zu finden, in einer Welt der schmerzhaften Ungewissheit zu leben, ohne in Dogmen oder Verzweiflung zu verfallen. Ein Erwachsener, schreibt Neiman, trägt dazu bei, die Welt dem näher zu bringen, was sie sein sollte, ohne dabei aus den Augen zu verlieren, was sie ist.
Warum erwachsen werden? ist ein witziges und prägnantes Argument für den Wert der Reife als subversives Ideal: ein Ziel, das selten vollständig erreicht wird und umso mehr erstrebenswert ist.