Bewertung:

Das Buch „Female Masculinity“ hat bei den Lesern gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während viele die bahnbrechenden Ideen und kulturellen Erkenntnisse loben, kritisieren andere die Darstellung der weiblichen Männlichkeit und den akademischen Ton. Die inhaltliche Theorie über Geschlecht wird geschätzt, aber einige Leser sind der Meinung, dass heterosexuelle Frauen nicht ausreichend berücksichtigt werden und dass die Sichtweise stellenweise veraltet ist. Auch der Schreibstil wird als zu akademisch beschrieben, was die Lektüre des Buches für einige weniger unterhaltsam macht.
Vorteile:⬤ Bahnbrechendes und wichtiges Werk über weibliche Männlichkeit
⬤ Bietet eine klare und aufschlussreiche kulturelle Analyse
⬤ Unverzichtbare Lektüre für Gender Studies und LGBT-Studien
⬤ Ermutigt zur Selbstakzeptanz männlicher Identitäten
⬤ Gut gegliedert mit wertvollen Ressourcen wie Filmografie und Index
⬤ Behandelt multikulturelle Perspektiven und Probleme von Butches of Color.
⬤ Fehlt eine Diskussion über heterosexuelle weibliche Männlichkeit
⬤ Einige halten es für veraltet, da der Schwerpunkt auf männlichem Lesbianismus liegt
⬤ Der akademische Ton kann zu dicht und emotional distanziert sein
⬤ Kritisiert wurde die oberflächliche Behandlung bestimmter Figuren und Theorien
⬤ Viele Leser erwarteten eine breitere historische Analyse der weiblichen Identität, die nicht geliefert wurde.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Female Masculinity
In dieser Quintessenz der Queer-Theorie nimmt Jack Halberstam den geschützten Status der männlichen Männlichkeit aufs Korn und zeigt, dass die weibliche Männlichkeit seit über zwei Jahrhunderten eine deutliche Alternative dazu bietet. Halberstam zeigt, dass weibliche Männlichkeit keine schlechte Imitation von Männlichkeit ist, sondern eine lebendige und dramatische Inszenierung von hybriden und Minderheitengeschlechtern. Er katalogisiert die Vielfalt der Geschlechtsausdrücke unter männlichen Frauen, von prä-lesbischen Praktiken im 19.
Durch detaillierte Lektüre von Texten und empirische Forschung deckt Halberstam eine verborgene Geschichte weiblicher Männlichkeit auf und plädiert für ein differenzierteres Verständnis von Geschlechterkategorien, das diese einbezieht, anstatt sie zu pathologisieren. Er liest Anne Listers Tagebücher und Radclyffe Halls The Well of Loneliness erneut als grundlegende Behauptungen weiblicher männlicher Identität; er betrachtet das Rätsel des "Stone Butch" und die Politik rund um Butch/Femme-Rollen innerhalb lesbischer Gemeinschaften; und er untersucht Fragen der Transsexualität unter "Transgender Dykes" - Lesben, die sich als Männer ausgeben, und Frau-zu-Mann-Transsexuelle, für die das Etikett "lesbisch" eine vorübergehende Zuflucht sein kann. Halberstam befasst sich auch mit Themen wie Frauen und Boxen, Butches in Hollywood und im Independent-Kino sowie mit dem Phänomen der männlichen Imitatoren.
Mit einem neuen Vorwort der Autorin bleibt diese Jubiläumsausgabe von Female Masculinity so aufschlussreich, zeitgemäß und notwendig wie eh und je.